Vorläufige Zahlen |
20.01.2014 00:21:36
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Deutsche Bank schreibt Milliardenverlust
Und von Besserung ist die Deutsche Bank noch weit entfernt. "Wir erwarten, dass 2014 ein Jahr mit weiteren Herausforderungen und ihrer disziplinierten Bewältigung sein wird", wurden die Vorstandschefs Jürgen Fitschen und Anshu Jain in einer Mitteilung zitiert. An den für 2015 gesetzten Zielen halten sie gleichwohl fest.
Bereits Ende vergangener Woche hatte sich angedeutet, dass die Zahlen der Deutschen Bank schlecht ausfallen würden. Das Wall Street Journal Deutschland hatte am Freitagabend berichtet, dass die Deutsche Bank eine vorzeitige Information über das vierte Quartal prüfe, weil der Markt eine zu hohe Erwartung habe. Zwar hatten Analysten bereits mit hohen Rechtskosten gerechnet. Und auch die Konkurrenten in den USA wie Citigroup und Goldman Sachs hatten schwache Geschäftszahlen vorgelegt. Allerdings hätten die Ergebnisse bei den Wettbewerbern JP Morgan und Merrill Lynch falsche Hoffnungen wecken können. Das dürfte in die Entscheidung der Bank, die Zahlen vorzeitig zu veröffentlichen, mit reingespielt haben.
Zentraler Auslöser für die Schwäche der Deutschen Bank ist das Investmentbanking. Das ehemalige Zugpferd macht der Bank derzeit mehr Sorgen als Freude. Vor allem die hohen Prozesskosten rühren aus diesem Geschäft. Der Bank machte zudem im vierten Quartal ein schwaches Anleihengeschäft zu schaffen. Das Anleihegeschäft war schon früher unter Druck geraten, nachdem die US-Notenbank im Frühsommer begonnen hatte, Anleger auf einen Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik vorzubereiten. Auch im Geschäft mit Festverzinslichen und Währungen lief es nicht rund.
Darüber hinaus stellen massive Rückstellungen für Prozesse nach wie vor eine starke Belastung für die Deutsche Bank dar. Diese rühren zumeist aus dem Investmentbanking. Auch das in der internen Bad Bank ausgelagerte Geschäft ist oftmals mit Rechtsstreitigkeiten behaftet. Die Bad Bank schloss das Quartal mit einem Verlust vor Steuern von 1,1 Milliarden Euro ab. Hiervon fielen rund 200 Millionen Euro auf die BHF, die die Deutsche Bank seit Jahren verkaufen will und immer noch nicht los geworden ist.
Kurz vor Jahresende war es schon richtig teuer für die Deutsche Bank geworden. Innerhalb weniger Wochen kamen auf die Frankfurter Bank Zahlungen von mehr als zwei Milliarden Euro zu.
Allein für die Beilegung des größten Hypothekenstreits in den USA musste die Bank 1,4 Milliarden Euro zahlen. Die zweithöchste Rechnung musste die Deutsche Bank in Brüssel begleichen: Als Strafe für die Manipulation von Referenzzinssätzen wurde die Bank Anfang Dezember zu einer Strafe von 725 Millionen Euro verdonnert.
Damit sind die Prozessbaustellen allerdings noch lange nicht geschlossen. Unter anderem schiebt die Bank den schon seit mehr als zehn Jahre andauernden Kirch-Streit vor sich her. Bereits im dritten Quartal hatten zusätzliche Rückstellungen für Prozesskosten für einen Gewinneinbruch bei der Deutschen Bank gesorgt. Zudem könnte es auch wegen möglicher Manipulationen von Währungskursen neue Strafen geben. Vergangene Woche hatte die Deutsche Bank deswegen mehrere Händler suspendiert.
Im vierten Quartal belasteten die Rechtsstreitigkeiten das Ergebnis mit 528 Millionen Euro. Die Rückstellungen für weitere Prozesse lagen Ende des Jahres bei 2,3 Milliarden Euro.
DJG/mln/WSJ/jhe
Von MADELEINE NISSEN
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