12.07.2013 17:06:30

UPDATE: Daimler-Aktie geht nach starken Zahlen auf Höhenflug

   (Technische Wiederholung)

   -- Daimler schneidet im zweiten Quartal besser ab als erwartet

   -- Autobauer bestätigt Jahresprognose

   -- Daimler-Aktie geht auf Höhenflug, plus 5,6 Prozent

   (NEU: weitere Details, Aktie, Analysten)

   Von Ilka Kopplin

   Der Automobilkonzern Daimler hat im zweiten Quartal besser abgeschnitten als erwartet und damit am Aktienmarkt für Euphorie gesorgt. Getrieben wird die gute Stimmung auch vom Ausblick auf das Gesamtjahr. Die Schwaben bestätigen ihre Prognose, die einige Marktbeobachter zuletzt noch für ziemlich ambitioniert hielten.

   An der Börse setzt sich die Daimler-Aktie mit einem Plus von mehr als 5 Prozent auf 52,09 Euro an die Spitze des DAX. Das ist der höchste Kurs seit Ende 2007. Analysten sind überrascht und begeistert zugleich: "Diese Zahlen sind wirklich deutlich besser als erwartet", fasste Analyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler die Stimmung zusammen.

   Trotz der guten Geschäftszahlen, die der Konzern nun vorläufig präsentierte, konnte damit das Vorjahresniveau nicht erreicht werden. Zwar kletterte der Umsatz im Quartal leicht auf 29,7 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis schraubte Daimler sogar um mehr als das Doppelte auf 5,2 Milliarden in die Höhe. Das ist aber größtenteils auf den Sonderertrag von 3,2 Milliarden Euro aus dem Verkauf der restlichen Anteile am Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS zurückzuführen.

   Entsprechend sieht auch das Bild in den Sparten alles andere als berauschend aus: Den größten Anteil an Umsatz und Gewinn hat die Luxusautotochter Mercedes-Benz. Der Umsatz liegt bei 16,3 Milliarden Euro. Der operative Gewinn sank auf 1,04 Milliarden von 1,34 Milliarden Euro im Vorjahr. Damit ist das Ebit zwar besser als erwartet, aber trotzdem noch deutlich unter dem Vorjahreswert. Bei der Marge ist Daimler damit mit knapp 6,4 Prozent weiterhin weit von einer zweistelligen Rendite entfernt, wie sie beispielsweise Audi erzielt.

   Der Konzern hinkt schon länger sowohl beim Absatz als auch beim operativen Gewinn der Konkurrenz Audi und BMW hinterher und erhofft sich mit einer massiven Modelloffensive den nötigen Schwung, um an die Spitze der Premium-Autobauer zu gelangen. Gerade im zweiten Halbjahr, so hatte Daimler-Chef Dieter Zetsche immer wieder angekündigt, werden sich die Verkäufe der neuen E- und S-Klasse positiv auswirken.

   Auch in der zweitgrößten Sparte Daimler Trucks lief es nun nicht so gut wie im Vorjahreszeitraum. Die Lkw-Sparte verzeichnete einen Umsatz von 8,0 Milliarden Euro. Davon blieb ein operativer Gewinn von 434 Millionen Euro übrig, auch das ist weniger als im Vorjahr. Das Ergebnis wurde jedoch durch einen Sondereffekt von 82 Millionen Euro für Restrukturierungsmaßnahmen belastet. Erst kürzlich hatte Daimler Trucks-Chef Wolfgang Bernhard betont, dass das Auftaktquartal "nicht befriedigend" gelaufen sei und man nun noch "erheblich zulegen" müsse, um die Prognose zu erfüllen.

   In Stuttgart glaubt man jedoch weiterhin an die gesteckten Ziele und belässt die Prognose unberührt. Erst im April hatte der Konzern den Ausblick für das Jahr gekappt. Das EBIT sieht Daimler nun unter dem Vorjahresniveau von 8 Milliarden Euro. Der Umsatz soll dagegen weiter zulegen.

   Im Vorfeld waren an dieser Prognose erneut Zweifel aufgekommen. Erst kürzlich hatte die Ratingagentur Moody's den Ausblick von positiv auf stabil gesenkt. Am Markt wurden die Zahlen deshalb am Freitag sehr positiv aufgenommen.

   Das schwache erste Quartal des Autobauers habe ihn auf die falsche Fährte gelockt, so Analyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler. "Es ist vor allem positiv, dass die beiden großen Bereiche Mercedes und Trucks gute Zahlen vorweisen", so Pieper.

   Übertriebene Euphorie sei deswegen nun aber nicht angebracht: "Mit dem EBIT hat Daimler das Vorjahres-EBIT aus dem zweiten Quartal nicht überboten", so Pieper. Es sei eben nur deutlich besser als der Markt erwartet habe.

   Weniger überrascht war Jose Asumendi, Chefanalyst für Automobilwerte bei J.P. Morgan. Er glaubt, dass die folgenden Quartale sogar noch besser werden könnten. "Die Zahlen bestätigen, dass Daimler sich von Quartal zu Quartal verbessert und das Vertrauen in die Aktie schrittweise größer wird. Das ist nur der Anfang", so Asumendi.

   Kontakt zum Autor ilka.kopplin@dowjones.com

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   July 12, 2013 10:36 ET (14:36 GMT)

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