Mehr als 3,2 Milliarden 02.12.2014 13:20:33

Bayer will weiter Milliarden in die Forschung stecken

"Für die kommenden Jahre erwarten wir, dass unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung im Verhältnis zum Umsatz insgesamt weiter steigen werden", sagte Konzernchef Marijn Dekkers bei einer Presseveranstaltung in Leverkusen. Im laufenden Jahr beträgt das Forschungs- und Entwicklungsbudget in den Life-Science-Geschäften 3,2 Milliarden Euro. "Diese Zahl wird im kommenden Jahr sicherlich 'signifikant' ansteigen", kündigte der Manager an, nannte aber kein konkretes Volumen.

   In diesem Jahr entfallen von den 3,2 Milliarden Euro etwa 70 Prozent auf das Gesundheitsgeschäft (Healthcare) und rund 30 Prozent auf das Agrargeschäft. Im Bereich Forschung und Entwicklung beschäftigt Bayer heute in seinen Life-Science-Geschäften mehr als 13.000 Mitarbeiter, etwa 61 Prozent sind dem Bereich Healthcare zugeordnet, 39 Prozent dem Agrargeschäft. Die Entwicklung neuer Produkte und die Fähigkeit, Produkte erfolgreich zu vermarkten und Marktanteile zu gewinnen, sei der Schlüssel zum Erfolg, sagte Dekkers.

   Im Healthcare-Bereich soll der Umsatz bis 2016 um durchschnittlich sechs Prozent jährlich organisch wachsen. Daneben werde Bayer den Blick weiterhin auf Zukäufe in allen Geschäftsbereichen richten, sagte Dekkers.

   In beiden Geschäften habe Bayer große Fortschritte gemacht, erklärte der Manager. Im Pharmageschäft sei Bayer heute eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen weltweit mit führenden Marktpositionen in Schlüsselindikationen. Hier hat Bayer bereits fünf viel versprechende neue Medikamente am Markt, die zusammen ein jährliches Spitzenumsatzpotenzial von mindestens 7,5 Milliarden Euro generieren sollen. Es handelt sich dabei um den Blutverdünner Xarelto, das Augenmittel Eylea, die beiden Krebsmittel Stivarga und Xofigo sowie Adempas zur Behandlung von Lungenhochdruck. Die Umsätze dieser Hoffnungsträger zeigen weiter nach oben. Die fünf Medikamente erlösten im dritten Quartal zusammen 750 Millionen Euro nach 407 Millionen im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

   Die Pharmapipeline ist auch darüber hinaus gut gefüllt mit aktuell 57 Projekten, unter anderem aus den Bereichen Kardiologie, Onkologie und Gynäkologie. Davon befinden sich 20 in der klinischen Phase I, weitere 19 in der Phase II und 18 in der zulassungsrelevanten Phase III. Darunter sind fünf neue viel versprechende Wirkstoffkandidaten, die bis 2015 entscheidungsreif für den Übergang in die Phase III sein sollen.

   Ein weiteres wichtiges Standbein ist für Bayer das Geschäft mit rezeptfreien Produkten, wo der Konzern weltweit auf Platz zwei rangiert. Dank des Zukaufs des Geschäfts mit verschreibungsfreien Produkten vom US-Konzern Merck & Co hat Bayer hier mittlerweile den US-Konzern Johnson & Johnson überholt und liegt hinter dem neu gegründeten Gemeinschaftsunternehmen von Novartis und Glaxo. In den nächsten zwei Jahren soll unter anderem das Geschäft in Wachstumsmärkten weiter ausgebaut werden. Zudem sollen Synergien aus Zukäufen vollständig gehoben werden. Darüber hinaus will Bayer das Geschäft mit ergänzenden Akquisitionen und Allianzen weiter stärken.

   Gut aufgestellt sieht sich der DAX-Konzern auch im Agrargeschäft. Erfolgreich ist Bayer hier beispielsweise mit seinen Mitteln gegen pilzliche Erkrankungen wie Mehltau und Lagerfäule und einem Unkrautvernichtungsmittel, das das weltweit wichtigste Getreide Mais schützen soll. Im Pflanzenschutz rangiert Bayer weltweit auf Rang zwei, im Saatgutgeschäft auf Platz sieben. Bayer sei eines der wachstumsstärksten CropScience-Unternehmen, sagte Dekkers. Auch hier seien neue Produkte "essentiell". Das Unternehmen erwartet ein jährliches Spitzenumsatzpotenzial von insgesamt mindestens 4 Milliarden Euro für Produkte, die zwischen 2011 und 2016 auf den Markt kommen. Bayers Hoffnungen ruhen dabei beispielsweise auf dem neuen Pflanzenschutzprodukt "Velum", das gegen ein breites Spektrum von Würmern wirkt.

   Im September hatte Bayer angekündigt, sich von seiner Kunststoffsparte Material Science zu trennen und sich ganz auf die Life-Science-Geschäfte zu konzentrieren. "Wir sind davon überzeugt, dass sich diese strategische Entscheidung für Bayer und Material Science als vorteilhaft erweisen wird", erklärte Dekkers.

   DJG/hoa/bam

   Dow Jones Newswires

  Von Heide Oberhauser-Aslan

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