24.09.2014 11:25:31

Air France will Pläne für Billigtochter nur aussetzen

   Von Noémie Bisserbe

   PARIS--Air France will die Pläne für den Ausbau ihrer Billig-Airline lediglich aussetzen, aber nicht völlig aufgeben. Es sei zu früh davon zu sprechen, dass die Pläne insgesamt nicht weiter verfolgt würden, sagte ein Sprecher der französischen Fluggesellschaft. Das Unternehmen habe nur vorgeschlagen, den Ausbau von Transavia im Ausland auszusetzen, dabei bleibe es. Zuvor hatte Verkehrsminister Alain Vidalies gesagt, Air France habe die Pläne aufgegeben.

   Paris sorgt sich seit Tagen um die Auswirkungen des massiven Pilotenstreiks bei der französischen Airline, der mittlerweile zehn Tage andauert. Da nun die Pläne ad acta gelegt worden seien, so Vidalies im französischen Radio, gebe es auch keinen Grund mehr, warum die Streiks fortgesetzt werden sollten. Air France dementierte allerdings umgehend diese Darstellung.

   Die Fluggesellschaft hatte am Montag angeboten, die Pläne zum Ausbau von Transavia für neue Gespräche mit den Piloten für drei Monate auszusetzen. Air France-KLM-Chef Alexandre de Juniac hatte das Zugeständnis als letzten Schritt bezeichnet - gleichzeitig aber auch ergänzt, Transavia beschleunigt ausbauen zu wollen und die Flotte auf 37 von 14 Flugzeugen aufzustocken.

   Die Pilotenvereinigung SNPL kritisierte die Aussagen von de Juniac daraufhin scharf und sprach von einer Provokation. Die Piloten stimmten zudem dafür, den Arbeitskampf bei der Airline fortzusetzen - obwohl auch aus der Politik die Rufe immer lauten werden, den Streik zu beenden.

   Die Flugkapitäne protestieren gegen die Pläne von Air France zum Ausbau der Billigtochter und fordern einen einheitlichen Vertrag für alle Piloten des Konzerns - unabhängig davon, bei welcher Tochter sie beschäftigt sind.

   Der massive Streik droht mittlerweile die Bemühungen der Fluggesellschaft zu untergraben, in die Gewinnzone zurückzukehren. Der Konzern hatte mit Hilfe eines 2012 gestarteten, dreijährigen Restrukturierungsplans zwar schon Erfolg, steckt aber immer noch in den roten Zahlen.

   Air France leidet wie andere Airlines unter dem harten Wettbewerb, bei dem Ryanair oder Easyjet den Konkurrenzkampf im Billigsegment verschärfen und arabische Fluggesellschaften wie Etihad oder Emirates den Wettbewerb auf der Langstrecke anheizen. Mit dem Ausbau der Billig-Airline und Kostensenkungen haben die Franzosen die gleiche Richtung eingeschlagen wie die Deutsche Lufthansa.

   Die Frankfurter Airline hatte unter dem früheren Chef Christoph Franz ein umfangreiches Sparprogramm auf den Weg gebracht. Zudem wollen die Frankfurter auf der Kurz- und Mittelstrecke mit den Billigfliegern Germanwings und Wings stärker angreifen. Allerdings sind die Piloten bei der Lufthansa genauso wie die Kollegen bei der französischen Airline über die wohl geringere Bezahlung bei den Billigfliegern massiv verärgert. Auch bei der Lufthansa schwellt noch immer der Tarifstreit mit den Piloten.

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   September 24, 2014 05:04 ET (09:04 GMT)

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