20.01.2014 15:44:00

UNIDO-Generalsekretär Li: Stabilität für Industrieentwicklung wichtig

Der seit Juni amtierende Generalsekretär der in Wien ansässigen UNIDO, Li Yong, hat am Montag in der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) den UNIDO-Bericht 2013 präsentiert. Für Industrialisierung, Wirtschaftsentwicklung und Wohlstand sei Stabilität sehr wichtig, sagte Li und verwies auf sein Heimatland. In China sei das BIP pro Kopf in den vergangenen 40 Jahren stark gestiegen.

Die chinesische Regierung habe mit ihrer Wirtschaftspolitik zu dieser Stabilität beigetragen. Auch die Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen und der Strom von ausländischen Direktinvestitionen (FDI) habe Chinas Wirtschaft vorangebracht. Die chinesische Führung habe den ausländischen Investoren "Kontinuität" garantiert, dies sei eines der Erfolgsrezepte, erläuterte Li.

Auf die Frage, ob China heute noch immer als Entwicklungsland eingestuft werden solle, oder angesichts zahlreicher High-Tech-Betriebe doch eher als Industrieland, wollte sich Li nicht festlegen. "Wir schreiten immer weiter voran", sagte er. Dass ganze Industriebereiche von China aus in andere asiatische Länder wie Bangladesch und Kambodscha abgewandert seien sehe er - vom Stand der Industrieentwicklung - als gutes Zeichen für China. Auch im neuen UNIDO-Bericht 2013 sei dies festgehalten: Alle Länder sollten im Zuge der Industrialisierung Produktionen mit immer höherer Komplexität und Wertschöpfung anstreben.

Das 1,3 Milliarden Einwohner zählende China liege inzwischen gemessen an der Wirtschaftsleistung weltweit am zweiten Platz. Prognosen würden China schon in einigen Jahren am ersten Platz aller Länder sehen. "Wir müssen noch einen langen Weg gehen", zeigte sich Li zurückhaltend. Beim BIP pro Kopf lag China 2013 mit etwa 6.900 Dollar (5.080 Euro) am 87. Platz weltweit. Die gesamte Wirtschaftsleistung Chinas beträgt derzeit rund die Hälfte der Wirtschaftsleistung der USA.

Die Industrie trage einen wesentlichen Beitrag zum Wachstum der Länder bei, betonte OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny. Angesichts der jüngsten Krise habe sich gezeigt, dass Länder mit weniger Industrie stärker gelitten hätten als Staaten mit höherem Industrialisierungsgrad, wie Deutschland und Österreich. Inzwischen habe ein Umdenken eingesetzt, um weg von der reinen Dienstleistungswirtschaft zu kommen. Gerade in Ländern wie Großbritannien und den USA bemühe man sich um eine Reindustrialisierung.

Die UNIDO (UN-Organisation für Industrielle Entwicklung) ist eine Sonderorganisation der UNO mit dem Ziel, die industrielle Entwicklung in Entwicklungsländern und Reformstaaten nachhaltig zu fördern. Die UNIDO wurde 1966 als UNO-Programm der Vereinten Nationen gegründet und 1985 in eine selbstständige Sonderorganisation der UNO umgewandelt. Der Organisation gehören 171 Mitgliedstaaten an. Große Industriestaaten wie die USA, Großbritannien, Australien und Kanada haben sich zurückgezogen und sind keine Mitglieder mehr.

(Schluss) gru/itz

WEB www.unido.org

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