01.05.2014 07:05:47
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UKRAINE-KRISE/ROUNDUP: IWF hilft Land mit 17 Milliarden Dollar - Lagarde lobt
WASHINGTON (dpa-AFX) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) greift der krisengeschüttelten Ukraine mit Hilfen in Höhe von 17 Milliarden US-Dollar (12,3 Milliarden Euro) für zwei Jahre unter die Arme. Das Geld solle dazu beitragen, die finanzielle Stabilität des Krisenlandes wiederherzustellen und langfristiges Wirtschaftswachstum in Gang zu setzen, teilte der IWF nach einer Entscheidung des Exekutivrats am Mittwoch (Ortszeit)in Washington mit.
IWF-Chefin Christine Lagarde lobte den Reformwillen der Übergangsregierung in Kiew. "Sie hat in den vergangenen paar Wochen gezeigt, dass sie umfassende Reformen durchführen kann."
"Dringendes Handeln war notwendig", meinte Lagarde mit Blick auf die desolate wirtschaftliche und finanzielle Situation des Landes. "Entscheidende Maßnahmen sind von der Ukraine unternommen worden, entscheidende Maßnahmen hat gerade auch der IWF unternommen."
Zwölf Milliarden Dollar seien als neue Kredithilfen vorgesehen, fünf Milliarden sollten refinanziert werden. 3,2 Milliarden Dollar wurden sofort in Aussicht gestellt, darunter zwei Milliarden Dollar Haushaltshilfen, teilte der IWF weiter mit.
Lagarde machte klar, dass sie nach der Freigabe der IWF-Hilfen weitere Gelder aus anderen internationalen Quellen erwarte. Kiew beziffert den Gesamtbedarf auf mehr als 27 Milliarden Dollar.
Der IWF fordert von der Ukraine im Gegenzug für die Kredithilfen weitreichende Wirtschaftsreformen. Die Übergangsregierung hatte bereits Massenentlassungen und schmerzhafte soziale Einschnitte angekündigt.
Die Freigabe der IWF-Unterstützung gilt für andere Länder als Voraussetzung, ihrerseits Geld bereitzustellen. Das Hilfspaket der EU soll sich auf elf Milliarden Euro belaufen. Der US-Kongress gab jüngst eine Milliarde Dollar frei.
Die Ex-Sowjetrepublik ist nach eigenen Angaben einem Staatsbankrott nahe. Bereits Ende 2013 war die Lage so bedrohlich, dass die Regierung praktisch handlungsunfähig war. Die Gesamtverschuldung kletterte laut Schätzungen auf 41 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. 2007 hatte der Wert noch bei 12,3 Prozent gelegen.
Russland hatte vor der Krise Hilfe im Wert von 18 Milliarden Dollar zugesagt. Als die Regierung in Kiew auf Druck der Opposition zurücktrat, stoppte Moskau Ende Januar seine Hilfen. Die US-Ratingagentur Standard & Poor's senkte danach die Kreditwürdigkeit der Ukraine auf "CCC".
Allerdings hatte der IWF in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit der Ukraine gemacht. Ein 15 Milliarden Dollar schweres Hilfsprogramm für die ehemalige Sowjetrepublik wurde nach nicht einmal einem Jahr und weniger als 3,5 ausgezahlten Milliarden Dollar 2011 wieder gestoppt. Das Land hielt sich damals nicht an seine Reformversprechen./fff/pm/mcm/DP/jha
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