Druck auf Tsipras steigt 30.06.2015 13:59:46

Tsipras denkt angeblich über Junckers letztes Angebot nach

Damit könnte sich an dem entschiedenen "Nein" der griechischen Regierung zum Angebot der Gläubiger eventuell doch noch etwas ändern. "Es gibt etwas Bewegung", sagte ein Regierungsbeamter in Athen, der anonym bleiben wollte. Ein anderer Offizieller erklärte, die Regierung versuche jetzt die Pattsituation zu beenden. Die griechische Zeitung Kathimerini berichtet Ähnliches und bezieht sich auf Regierungsquellen. Demnach drängen einige Minister ihren Premier, auf Junckers Vorschlag einzugehen.

Die Schließung der Banken und das um 24.00 Uhr auslaufende Hilfsprogramm habe zu einem Umdenken in Teilen von Tsipras' Mannschaft geführt. Wie Kathimerini weiter berichtet, ist die EU-Kommission darüber informiert, dass ihr Angebot in Athen geprüft wird. Ein Sprecher in Brüssel bestätigte am Mittag den letzten Versuch der Kommission. Der griechische Ministerpräsident müsste sich schriftlich dazu verpflichten, die Vorschläge der Gläubiger-Troika vom vergangenen Samstag anzunehmen. Außerdem wird verlangt, dass er sich um 180 Grad dreht und für ein "Ja" beim Sonntag anstehenden Referendum werben muss. Unter diesen Bedingungen könnten die Euro-Finanzminister mit einer Erklärung das bestehende Hilfsprogramm verlängern.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerte sich in Berlin skeptisch für eine Einigung in letzter Sekunde. Sie habe "keine belastbaren Hinweise" darüber, antwortete Merkel auf die Frage nach dem Vorstoß des EU-Kommissionspräsidenten. Das letzte Angebot, dass ihr bekannt ist, stamme vom Freitag vergangener Woche.

Noch im Laufe des Tages muss Athen gut 1,5 Milliarden Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) überweisen, doch die Staatskasse ist leer. Nur mit Krediten der Gläubiger könnte das Loch gestopft werden. Laut griechischen und europäischen Vertretern beinhaltet der Juncker-Vorschlag auch die Verpflichtung, im Oktober über einen Schuldenschnitt zu reden.

   DJG/chg/apo

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   BERLIN (Dow Jones)

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