21.10.2015 12:28:00
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Tourismus blickt voller Hoffnung in Wintersaison - Sorgenkind Russland
Der Verfall der russischen Währung, die Ukraine-Krise sowie die EU-Sanktionen haben im Vorjahr zu einem Einbruch bei russischen Gästen von einem Drittel geführt. Auch heuer rechnet Stolba mit einem Rückgang in dieser Größenordnung.
Insgesamt betrachtet stellten russische Gäste im Gesamtjahr 2014 aber einen relativ geringen Anteil aller Urlauber in Österreich - 2014 wurden in den heimischen Beherbergungsbetrieben 467.565 Ankünfte aus Russland gezählt, das waren 1,2 Prozent aller Gäste. Die Russen buchten rund 1,8 Millionen Nächtigungen (Anteil: 1,4 Prozent).
Wie schon im vergangenen Jahr soll der Ausfall der Russen durch einen Anstieg bei Gästen aus anderen Ländern kompensiert werden. Im Vorjahr sei dies geglückt. Bei Schweizern sei Österreich wegen des günstigen Franken-Euro-Kursverhältnisses besonders gefragt, aber auch aus Deutschland, UK und den osteuropäischen Ländern Polen, Tschechien und Ungarn sei die Nachfrage gut.
Einen Schwerpunkt setzt die ÖW heuer mit China. Dafür gibt es ein Sonderbudget von 4 Mio. Euro. Chinesen sollen für das "Bergerlebnis" gewonnen werden, wenngleich sie einräumte, dass chinesische Urlauber wohl noch länger vorwiegend in den heimischen Städten als auf den Bergen zu finden sein werden. "Das wird noch ein paar Jahre dauern", so Stolba. Dabei gebe es in China sogar 450 Skigebiete, meinte der Obmann der österreichischen Seilbahnen, Franz Hörl.
Die Seilbahnbranche hat auch heuer wieder Millionen in Bahnen, Lifte, Beschneiung und dergleichen investiert. Konkret waren es 570 Mio. Euro. Seit dem Jahr 2000 hätten die Unternehmen 7 Mrd. Euro in die Hand genommen, so Hörl. Den Vorwurf der Konsumentenschützer, Skifahren sei zu teuer, lässt Hörl angesichts der hohen Investitionskosten daher nicht gelten. Im langjährigen Vergleich seien die Preise für Skiliftkarten weniger stark gestiegen als die allgemeine Teuerung. Der Verein für Konsumenteninformation und die Arbeiterkammer sehen das anders und beklagen Jahr für Jahr steigende Preise. In manchen Skigebieten in Salzburg überschreitet der Preis für eine Tageskarte heuer die 50-Euro-Marke.
Die Zeiten, in denen Touristen im Winter nur zum Skifahren nach Österreich kommen, sind aber ohnehin gezählt. Das Bewusstsein habe sich geändert, beobachtet Stolba. Im Trend sei der Wintererholungsurlaub, wo "Wellnessen" und "Shoppen" genauso wichtig seien wie das Skifahren. Doch auch im Städtetourismus werde der Winter immer wichtiger.
Insgesamt spielt der Wintertourismus in Österreich aber noch immer eine größere Rolle als der Sommertourismus. Während ein Gast im Winter im Schnitt 152 Euro pro Tag ausgibt, gibt der Sommertourist "nur" 125 Euro am Tag aus.
(Schluss) kan/kre
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