19.11.2015 11:36:40

ThyssenKrupp-Chef will Konzern trotz Kritik zusammenhalten

ESSEN (dpa-AFX) - Vorstandschef Heinrich Hiesinger will den Industriekonzern ThyssenKrupp weiter als Ganzes erhalten. Er verteidigte am Donnerstag in Essen erneut seine Strategie, die lange weitgehend unabhängig voneinander agierenden Konzernteile des Unternehmens stärker zusammenzubinden. "Wir können Kompetenzen aus den unterschiedlichen Branchen und Anwendungsbereichen produktiv verknüpfen."

Damit will Hiesinger die von vielen Analysten immer wieder ins Spiel gebrachte Abspaltung einzelner Sparten schwerer machen. Zuletzt soll auch der neue Großaktionär Cevian Kritik an dem Kurs geäußert haben und sich für eine Abtrennung des seit Jahren schwächelnden Stahlgeschäfts ausgesprochen haben. Öffentlich kommentieren die Schweden das nicht. Sie halten gut 15 Prozent der ThyssenKrupp-Anteile und sitzen mit ihrem Vertreter Jens Tischendorf seit Jahresbeginn auch im Aufsichtsrat des Konzerns. Hiesinger betonte, dass die jüngste Sitzung des Kontrollgremiums ruhig und positiv verlaufen sei.

"Die Integration von Thyssenkrupp bringt messbare Erfolge", erklärte Hiesinger. Eine Stärke sei die Innovationsfähigkeit. Die Ingenieurfähigkeiten kämen allen Sparten zugute. "Um künftige Geschäftsfelder für uns zu erschließen, bündeln wir die Kräfte unserer Geschäftsbereiche", sagte Hiesinger. Er sei überzeugt, dass Entwicklungen der Zukunft an den Schnittstellen verschiedener Bereiche entstehen. Zudem schöpfe der Konzern im Verbund aus einem großen Reservoir an Experten und Führungskräften.

Aktuell stehen nur das Stahlwerk in Brasilien und ein Edelstahlwerk in Italien noch auf der offiziellen Verkaufsliste./enl/fbr

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