"Können mehr erreichen" |
25.11.2015 07:27:48
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ThyssenKrupp-Chef schließt Verkauf lukrativer Sparten aus
Die Rechnung, dass die Aufzugsparte einzeln an der Börse möglicherweise mehr Wert sei als ThyssenKrupp insgesamt, bezeichnete Hiesinger als lückenhaft. "Solche Rechnungen klingen gut, sind aber unvollständig", sagte er. "Denn dabei wird oft vergessen, dass die Pensionen und Schulden auf der Konzernebene verbucht sind. Insofern helfen uns solche Gedankenspiele nicht weiter. Unser Ziel ist es, alle Geschäfte von ThyssenKrupp kontinuierlich besser zu machen." Dem Vernehmen nach sieht der Finanzinvestor Cevian, der mit 15 Prozent an ThyssenKrupp beteiligt ist, die Verbund-Strategie kritisch.
Für die Stahlsparte von ThyssenKrupp hält Hiesinger einen Zusammenschluss mit einem Konkurrenten für möglich. "Die Ergebnisse zeigen, dass unsere Stahlsparte zu den Besten in Europa gehört. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass das auch so bleibt", sagte Hiesinger der WAZ. "Aber wir sehen die Probleme der gesamten Stahlindustrie und gehen dabei davon aus, dass es irgendwann zu Zusammenschlüssen von Stahlherstellern in Europa kommen wird."
Hiesinger fügte hinzu: "Niemand kann sagen, wann es soweit sein wird. Wenn sich Chancen bieten, müssen und werden wir uns daran beteiligen. Das wollen wir aus einer Position der Stärke tun." Die Stahlsparte steuert derzeit rund 30 Prozent des Umsatzes von ThyssenKrupp bei, 70 Prozent entfallen auf das Technologie- und Industriegütergeschäft.
Hiesinger sieht trotz einiger Fortschritte noch erheblichen Verbesserungsbedarf in dem Essener Traditionskonzern mit seinen weltweit rund 155.000 Beschäftigten. "Von unserem eigenen Anspruch sind wir noch ein gutes Stück entfernt", sagte Hiesinger der WAZ. "Im Vergleich mit unseren Wettbewerbern gehören wir in vielen Bereichen noch nicht zu den Besten."
Trotz der Anspannung bei ThyssenKrupp in den vergangenen Jahren sei eine Atempause nicht möglich. Der Konzern müsse sich auf konjunkturellen Gegenwind einstellen - zum Beispiel in wichtigen Auslandsmärkten wie China und Brasilien.
DJG/reg/kla
Dow Jones Newswires
FRANKFURT (Dow Jones)
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