Volumen: 891 Millionen Euro |
07.11.2014 12:02:00
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Telekom-Kapitalerhöhung fast alleine von ÖIAG und America Movil gestemmt
Bei Kleinaktionären und neuen Investoren werden damit nur 109 Millionen Euro platziert. Derzeit sind nur noch 11,9 Prozent der Aktien im Streubesitz, die Mehrheit mit 59,7 Prozent hält Slims America Movil. Slim hat sich verpflichtet, seine Bezugsrechte voll auszuüben, auch für den Fall, dass weniger als eine Milliarde Euro eingesammelt wird. In diesem Fall würde sich Slims Anteil erhöhen. Die ÖIAG, die der Republik Österreich gehört, peilt an, die 28,4 Prozent zu halten. Dass die ÖIAG ihren Anteil nicht verwässert, zeige das Vertrauen der Staatsholding in die Telekom Austria und ihre Entwicklungsperspektiven, erklärte ÖIAG-Sprecher Bernhard Nagiller gegenüber der APA.
Wer von den Kleinanlegern nicht mitzieht, nimmt in Kauf, dass sein Anteil deutlich schrumpft. Zu den bestehenden 443 Millionen Aktien kommen bis zu 221,5 Millionen neue Aktien dazu, bestehende Aktionäre können für zwei alte Aktien jeweils eine neue Aktie zeichnen. Angeboten werden die neuen Anteilsscheine zu einem Preis von 4,57 Euro. Zum Vergleich: Am Donnerstag schloss die Telekom Austria an der Wiener Börse bei 5,85 Euro. Seit das Übernahmeangebot von America Movil von 7,15 Euro je Aktie abgelaufen ist, ist der Aktienkurs im Tiefflug.
Die Zeichnungsfrist beginnt am 10. und endet am 24. November. Die Bezugsrechte werden voraussichtlich ab dem 12. November bis zum 19. November an der Wiener Börse gehandelt. Ab dem 27. November sollen die neuen Aktien der Wiener Börse notieren. ÖIAG und Slim haben zudem eine sechsmonatige Sperrfrist vereinbart. Das bedeutet, die beiden Aktionäre dürfen sechs Monate lang keine Aktien verkaufen. Der Telekom-Aufsichtsrat hatte am Freitag in der Früh grünes Licht für die Geldspritze gegeben.
Die Kapitalerhöhung war seit längerem geplant und auch im Syndikatsvertrag zwischen ÖIAG und America Movil ausgemacht. Ende Oktober wurde verlautbart, dass die Erhöhung bis Jahresende anvisiert ist - "falls sich die aktuellen Marktgegebenheiten nicht gravierend verändern".
Das Geld soll die seit der LTE-Frequenzversteigerung angekratzte Kapitaldecke stärken sowie in den Breitbandausbau und in Zukäufe fließen, erklärte die Telekom am Freitag in einer Aussendung. Die ÖIAG erwartet, dass die Milliarde in "wertsteigernde Projekte" fließt, das seien die Telekom-Infrastruktur in Österreich und "sinnvolle Akquisitionen", sagte Nagiller.
pro/ivn
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