Nach Übernahme von E-Plus |
05.05.2015 10:35:40
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O2 wegen höherer Abschreibungen erneut mit Verlust
Der Umsatz stieg im Jahresvergleich der beiden kombinierten Unternehmen um 2,9 Prozent auf 1,90 Milliarden Euro, weil O2 und E-Plus samt ihrer anderen Marken größere Datenpakete für das mobile Internet verkauften und mit Endgeräten wie Smartphones fast ein Drittel mehr erlösten. Auch beim Telefonieren mit dem Handy gaben die Kunden 1,5 Prozent mehr aus als vor einem Jahr. Das machte sinkende Erlöse aus dem Festnetz wett.
Im Tagesgeschäft führten die höheren Umsätze zusammen mit geringeren Werbungskosten für Neukunden und weniger Subventionen für Handys zu einem Anstieg des operativen Ergebnisses. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bei Telefonica Oibda genannt) kletterte auch dank eines Sonderertrags aus dem Verkauf der Marke Yourfone um 10,6 Prozent auf 395 Millionen Euro. Bereinigt um den Sondereffekt hätte das Plus 5,7 Prozent auf 378 Millionen Euro betragen. Beim Umsatz und dem operativen Ergebnis schnitt Telefonica damit besser ab als von Analysten erwartet, Händler werteten die Zahlen am Morgen als gut. Die Aktie gewann am Vormittag fast 3 Prozent.
Der nach Kunden größte deutsche Mobilfunker schreibt nach der Übernahme von E-Plus unter anderem doppelt vorhandene Sendemasten schneller ab und nimmt Wertberichtigungen auf den gezahlten Kaufpreis vor. Zwar schlüsselt der Konzern die Abschreibungen nicht im Detail auf, der Effekt belaufe sich aber im Quartal auf einen niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag, sagte ein Sprecher. Das werde auch in den kommenden Quartalen das Nettoergebnis belasten, sagte Unternehmenschef Dirks in einer Telefonkonferenz. Im vorangegangenen Schlussquartal 2014 hatten Umbaukosten unter anderem für den geplanten Personalabbau den Konzern in die roten Zahlen gerissen.
Bei den Einsparungen durch die Zusammenlegung der Netze sieht Dirks das Unternehmen auf Kurs. "Bei jedem Rennen geht es in erster Linie nicht um den Start, sondern um den Zieleinlauf", sagte Dirks. Die Finanzziele bestätigte das Unternehmen, in der Bargeldkasse soll sich die Fusion der Netze insbesondere im zweiten Halbjahr bemerkbar machen. Dirks will vor Umbaukosten das operative Ergebnis im Jahr um mehr als 10 Prozent steigern. Die Hälfte der geplanten 1600 Stellenstreichungen soll in diesem Jahr abgeschlossen werden, und rund 300 Shops sollen an den Mobilfunkprovider Drillisch gehen.
Zur am 27. Mai startenden Frequenzauktion für Mobilfunklizenzen bei der Bundesnetzagentur ließ sich Dirks wie erwartet nicht viel entlocken. "Wir fühlen uns für die Auktion sehr gut positioniert", sagte er. Unter anderem geht es um die begehrten Frequenzen im Bereich um 700 Megahertz (MHz), die mit großen Reichweiten gut für die Versorgung ländlicher Gebiete mit mobilem Internet geeignet sind. Am Markt wird für Telefonica Deutschland mit Ausgaben von bis zu 1,5 Milliarden Euro gerechnet.
/men/fbr/stb
MÜNCHEN (dpa-AFX)

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