13.01.2015 13:13:35
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Tele Columbus will an der Börse frisches Geld einsammeln
Von Archibald Preuschat
Mit Deutschlands drittgrößtem Kabelnetzbetreiber Tele Columbus strebt in diesem Jahr das erste deutsche Unternehmen an die Börse. 300 Millionen Euro will das Berliner Unternehmen einsammeln. Mit dem Geld soll in erster Linie die hohe Verschuldung abgebaut werden.
Tele Columbus, deren 1,29 Millionen Kunden vornehmlich in den östlichen Bundesländern zu finden sind, ächzt unter einem Schuldenberg. Er betrug per Ende September das 6,3-fache des operativen Ergebnisses (EBITDA). Nach dem Börsengang soll die Nettoverschuldung nur noch das Drei- bis Vierfache des EBITDA betragen. Parallel zum Börsengang will Tele Columbus Verbindlichkeiten refinanzieren.
Tele Columbus hinkt den großen Wettbewerbern hinterher. Während die Großen der Branche, Kabel Deutschland und Unitymedia, ihren Kunden längst TV, schnelles Internet und Festnetztelefonie aus einer Hand anbieten können, schafft Tele Columbus dies bislang gerade mal in knapp mehr als der Hälfte seines Netzes. Ziel von Tele Columbus ist es, 70 Prozent ihres Netzes so hochzurüsten, dass die drei Dienste angeboten werden können, was bislang erst bei 923.000 Haushalten möglich ist. Dafür muss Geld in das Unternehmen fließen.
Eine steigende Nachfrage nach Internet über das TV-Kabel, das höhere Bandbreiten ermöglicht als die Netze der Telekom, lassen diese Investitionen als sinnvoll erscheinen, ist das Management um den Vorstandsvorsitzenden Ronny Verhelst überzeugt.
Banker der beiden den Börsengang begleitenden Banken Goldman Sachs und J.P. Morgan zeigten sich zuversichtlich, dass der Börsengang ein Erfolg wird. Die festgelegte Preisspanne zwischen 8 und 12 Euro je Aktie gebe das Feedback von Investoren wieder.
Ursprünglich strebte Tele Columbus bereits im vergangenen Herbst an die Börse, verschob das Vorhaben aber wegen widriger Marktumstände. Geht alles glatt, soll die Aktie am 23. Januar erstmals an der Frankfurter Börse notieren. In der Mitte der Preisspanne würde der Streubesitz rund 65 Prozent betragen.
Die Vorzeichen für einen erfolgreichen IPO stehen so schlecht nicht, am Graumarkt wird die Aktie bei 12 bis 13 Euro bereits über der Preisspanne gehandelt.
Auch anderenorts beginnt der Run auf's Parkett, der üblicherweise zur Osterzeit und im Herbst stattfindet, in diesem Jahr früh. Der Amsterdamer Spirituosen-Hersteller Lucas Bols strebt an die Euronext in der niederländischen Hauptstadt, wo er 125 Millionen Euro ebenfalls schwerpunktmäßig zum Schuldenabbau einnehmen will.
Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com
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January 13, 2015 07:02 ET (12:02 GMT)
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