23.09.2014 05:28:48
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Taxiunternehmen kündigen Fahrer wegen Mindestlohns in Deutschland
HANNOVER (dpa-AFX) - Wegen der bevorstehenden Einführung des Mindestlohns in Deutschland und der kräftig steigenden Kosten haben Taxiunternehmen in Niedersachsen mit der Kündigung von Fahrern begonnen. "Es gibt Fälle von Verkleinerungen von Betrieben mit Kündigungen", sagte Gunther Zimmermann vom Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN). "Welches Ausmaß das annehmen wird, wissen wir noch nicht." Allerdings ständen in Niedersachsen in der Taxibranche 5000 bis 7000 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Am Arbeitsgericht in Hannover wird am Dienstag der Fall eines Unternehmens verhandelt, das vorsorglich bereits allen seinen 65 Fahrern gekündigt hat.
Der durchschnittliche Stundenlohn der rund 15 000 angestellten Fahrer liegt nach GVN-Angaben derzeit bei 5,50 bis 6,50 Euro. Nachdem Tarifverhandlungen für die Taxibranche mit der Gewerkschaft Verdi zur stufenweise Einführung des Mindestlohns gescheitert waren, steigt der Stundenlohn nun zum Jahreswechsel auf einen Schlag auf 8,50 Euro. Um die Mehrkosten aufzufangen, hat die Taxibranche daraufhin in vielen Städten eine Erhöhung der Fahrpreise um 25 Prozent beantragt.
"An Fahrpreiserhöhungen führt kein Weg vorbei", sagte Zimmermann. Gerade dies führe zumindest vorübergehend aber zu Auftragsverlusten. Deshalb wollten Unternehmen vorübergehend ihre Kapazitäten reduzieren, weshalb sie ihre Fahrermannschaft verkleinerten. Kosten ließen sich auch sparen, wenn am Ort nicht jedes Taxiunternehmen rund um die Uhr bereit stehe. Die Sorge dabei sei, dass Unternehmen die nachts die Wagen stehen ließen, auch tagsüber Kundschaft verlieren./evs/DP/zb
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