Positive Währungseffekte 11.05.2015 09:25:47

Talanx steigert Ergebnis trotz höherer Schäden

Die Bruttoprämien wuchsen um 12,2 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro. Analysten hatten nur mit 8,7 Milliarden Euro gerechnet. Bereinigt um Währungseffekte lag das Wachstum bei 6,8 Prozent. Unterm Strich stand ein Ergebnis nach Steuern und Dritten von 251 Millionen Euro. Das sind 35 Millionen Euro mehr als im Vorjahresquartal und 65 Millionen Euro mehr als die Analysten erwartet hatten. Der Konzern glich im ersten Quartal 2015 eine deutlich höhere Großschadenbelastung von 156 Millionen Euro, gegenüber 41 Millionen Euro im Vorjahr, aus. Grund für die Schäden waren insbesondere Sturm Niklas, der 60 Millionen Euro kostete, sowie der Absturz der Germanwings-Maschine, der nicht beziffert wurde. Allerdings verbrauchte der Konzern nicht das gesamte Großschadenbudget von 230 Millionen Euro, das für das erste Quartal zurückgelegt worden war.

Angesichts der höheren Schäden stieg die Schaden-Kosten-Quote auf 96,5 Prozent von 94,3 Prozent. Die Quote setzt Kosten und Schäden in Relation - je niedriger sie ausfällt, desto profitabler arbeitet die Versicherung. Das operative Ergebnis stieg um 16 Prozent auf 643 Millionen Euro. Analysten hatten mit 505 Millionen Euro gerechnet.

In allen Geschäftsbereichen stiegen die Bruttoprämieneinnahmen oder blieben zumindest konstant. Vor allem in der Rückversicherung profitierte der Konzern dabei von Wechselkurseffekten. So stiegen die eingenommen Prämien in der Schaden-Rückversicherung alleine um 24,1 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro - währungsbereinigt waren es 13 Prozent.

Das internationale Schaden- und Unfallgeschäft wuchs insgesamt um 16,1 Prozent, davon waren rund 12 Prozent organisch. Zusätzlich trug die im Februar abgeschlossene Übernahme der chilenischen Magellanes-Gruppe ein Prämienvolumen von 28 Millionen Euro bei. Insgesamt blieben Prämien des Segments bei 1,2 Milliarden Euro stabil.

In der Industrieversicherung kam das Wachstum insbesondere aus den USA, Kanada, Großbritannien und Südeuropa. Das Kapitalanlageergebnis stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 16 Prozent. Das gelang auch, weil der Konzern immer weniger Kapitalanlagen hält, die auf den schwächer gewordenen Euro lauten. Belastet wurde das Ergebnis von Abschreibungen auf Papiere der österreichischen Abbauanstalt Heta. Das Engagement, das Finanzvorstand Immo Querner in einer Telefonkonferenz auf etwas mehr als 90 Millionen Euro eingrenzte, wurde um 50 Prozent abgeschrieben. Weil der größte Teil davon auf Versicherungsnehmer und deren Policen entfiel, belastete die Abschreibung das Ergebnis mit vergleichsweise geringen 4 Millionen Euro im ersten Quartal. Der Fall zeige, dass es "zwischen Kreditfähigkeit und Kreditwürdigkeit große Unterschiede gibt", sagte Finanzchef Querner.

Nach dem guten Start hält der Konzern seine Prognose aufrecht und will im Gesamtjahr einen Konzerngewinn von mindestens 700 Millionen Euro erreichen. Im Vorjahr waren es 769 Millionen Euro gewesen. Die Bruttoprämien sollen um bis zu 3 Prozent wachsen. Am 6. Mai hatte die Talanx-Tochter Hannover Rück Zahlen für das erste Quartal vorgelegt. Der Rückversicherer verdiente 279,7 Millionen Euro und damit 47 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Analysten hatten mit weniger gerechnet. Der Konzern bestätigte das Jahresgewinnziel von 875 Millionen Euro.

Während die Talanx-Aktionäre bei der Hauptversammlung in der vergangenen Woche eine Anhebung der Dividende für 2014 auf 1,25 Euro nach 1,20 Euro beschlossen, stellte die gut kapitalisierte Hannover Rück den Anteilseignern für das laufende Jahr wieder eine Sonderdividende in Aussicht.

   DJG/igo/kla

 Dow Jones Newswires

  Von Isabel Gomez

FRANKFURT (Dow Jones)

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