Turnaround geschafft 08.08.2013 07:58:31

TUI erreicht im dritten Quartal die Gewinnschwelle

Die Hannoveraner profitierten von operativen Verbesserungen und dem Wegfall von Einmalbelastungen bei der britischen Touristiktochter. Die Hannoveraner kommen damit schneller voran als erwartet. Analysten hatten im Konsens noch mit einem Nettoverlust von 13 Millionen gerechnet. Der TUI-Umsatz ging allerdings wegen negativer Währungseffekte zurück. Während die britische Touristiktochter TUI Travel ein Umsatzplus von fünf Prozent verzeichnete, musste die deutsche Mutter wegen des starken Euro ein Minus von einem Prozent auf 4,679 Milliarden Euro hinnehmen. Die Briten tragen den Löwenanteil zu Konzernumsatz und -gewinn der TUI AG bei.

   Wesentlich besser sieht es beim operativen Gewinn (EBITA) aus. Wegen des Wegfalls von Einmaleffekten im Vorjahr verdoppelte er sich fast auf 87,2 Millionen Euro. Grund dafür sind ausbleibende Belastungen der britischen Tochter. Im Vorjahresquartal litten die Briten unter diversen Sondereffekten, wie beispielsweise einer Abschreibung auf die Beteiligung an der schwächelnden Fluggesellschaft Air Berlin.

   Das um Einmalaufwendungen bereinigte operative Ergebnis verschlechterte sich aber, unter anderem wegen einer neuen Bilanzierungsvorschrift für Leerflüge. Es fiel um 15,4 Prozent auf 86,5 Millionen Euro. Das Nettoergebnis stieg auf 15,3 Millionen Euro nach einem Verlust von 3,3 Millionen Euro im Vorjahr. Positiv wirkte sich die Beteiligung an der Containerreederei Hapag-Lloyd aus. Während die Hannoveraner im Vorjahr noch einen Verlust von 3 Millionen Euro hinnehmen mussten, verbuchen sie nun für ihren 22 prozentigen Anteil einen Gewinn von 3,9 Millionen Euro.

   Der neue Vorstandsvorsitzende Friedrich Joussen zeigte sich trotz der Aufwendungen für die geplante Restrukturierungen weiterhin zuversichtlich, im Gesamtjahr Umsatz und operatives Ergebnis leicht zu verbessern und einen Konzerngewinn vor Abzug von Minderheiten zu erreichen. Der Manager hatte seinem neuen Arbeitgeber im Mai einen drastischen Strukturwandel verordnet und keinen Stein auf dem anderen gelassen. Verlustbringende Geschäfte müssen besser werden oder weichen, alle Konzernbereiche sollen enger zusammenarbeiten. Entlassungen in der Verwaltung tragen zudem zur Reduzierung der Kosten bei. Ziel ist die Wertsteigerung des Unternehmens und die Wiederaufnahme einer Dividendenzahlung. Diese sieht Joussen aber frühestens für das Geschäftsjahr 2014/15.

   Touristikunternehmen wie TUI und Thomas Cook verdienen das meiste Geld in der Hochreisezeit von Juli und Ende September. Alle anderen Quartale sind von den Vorauszahlungen belastet, die Reiseveranstalter für die Buchung von Flug- und Hotelkapazitäten leisten müssen. Wettbewerber Thomas Cook steht gegenwärtig nicht so gut wie TUI da. Er hat vor geraumer Zeit den Trend zu Buchungen im Internet verschlafen und muss nun viel Geld investieren, um an diesem Geschäft stärker teilhaben zu können. Außerdem setzt das Unternehmen nun verstärkt auf Reiseangebote, die kein Wettbewerber im Programm hat. Mit dieser Strategie hat Marktführerin TUI den Abstand zur Nummer 2 in den vergangenen Jahren sehr vergrößert.  DJG/kib/jhe

   Dow Jones Newswires

Von Kirsten Bienk

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