13.07.2015 15:12:47
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Die nächsten Akte im griechischen Drama
- Noch am Montag treffen sich erneut die Finanzminister der Euro-Länder. Sie kommen am Nachmittag in Brüssel zu einer seit langem geplanten Sitzung zusammen. Dabei wird es nun wohl vor allem auch um Griechenland gehen. Offen ist nämlich noch, wie genau eine kurzfristige Brückenfinanzierung für Griechenland aussehen kann.
- Die griechischen Banken sind seit über zwei Wochen geschlossen, das Abheben von Bargeld auf 60 Euro pro Tag und Konto beschränkt. Damit die Banken wieder öffnen können, müsste die Europäische Zentralbank (EZB) mehr Liquidität nach Griechenland schicken. Frankreichs Präsident Francois Hollande rechnet damit, dass die EZB dies erst in einigen Tagen tun wird. Bevor Geld fließen kann, muss Premier Tsipras einen Teil der Reformen bis Mitte der Woche durch das Parlament in Athen bringen.
- Griechenland muss 452 Millionen Euro an den IWF zurückzahlen.
- Die Teilnahme des Internationalen Währungsfonds (IWF) an einem neuen Rettungsprogramm für Griechenland hängt nach Aussage des EU-Kommissionsprechers davon ab, ob Athen zuerst die überfälligen Kreditraten an den IWF tilgt. Am 30. Juni war Griechenland schon eine Zahlung über gut 1,5 Milliarden Euro an den IWF schuldig geblieben. Es war damit das erste entwickelte Land, das einen Zahlungsausfall gegenüber dem IWF zuließ.
14. JULI
- Am Dienstag kommen dann die Finanzminister aller 28 EU-Länder zu ihrem regulären "Ecofin"-Treffen in Brüssel zusammen. Auch dabei dürfte es um Griechenland gehen. Nachdem die ursprüngliche Idee fallengelassen wurde, die nicht am Euro teilnehmenden Länder bei einem EU-Gipfeltreffen im Anschluss an den Euro-Gipfel über die Griechenland-Vereinbarung zu informieren, haben nun die Finanzminister die Gelegenheit, ihre Amtskollegen von den Maßnahmen zu überzeugen.
- Rückzahlung von Staatsanleihe in Yen, Volumen umgerechnet rund 88 Millionen Euro.
15. JULI
- Bis zum Mittwoch soll das griechische Parlament erste wichtige Gesetzesmaßnahmen beschließen, darunter die umstrittenen Punkte einer Pensionsreform und einer Mehrwertsteuererhöhung. Bei dem Referendum vor einer Woche hatte das griechische Volk diese Auflagen noch mit breiter Mehrheit zurückgewiesen. Doch eine Vorabzustimmung im Athener Parlament ist die Bedingung dafür, dass der Deutsche Bundestag überhaupt zu einer Sondersitzung zusammenkommt, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel schon klar gemacht.
- Als Reaktion auf die Beschlüsse in Athen soll es noch am Mittwoch eine Telefonkonferenz der Euro-Finanzminister geben, wie Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem erklärte. Dies solle geschehen, "damit die Parlamente am Donnerstag und Freitag tagen können". Nicht nur das deutsche Parlament muss Verhandlungen mit Griechenland zustimmen. Sitzungen und positive Voten wird es wohl auch unter anderem in Finnland geben.
16. JULI
- Treffen des EZB-Rats.
17. JULI
- Der Bundestag wird wohl bereits am Freitagmorgen in einer Sondersitzung über den Antrag Griechenlands auf neue Hilfen beraten. Dies erklärte Bundestagspräsident Norbert Lammert in Berlin. Am Donnerstag könnten die Fraktionen über den Antrag beraten, sagte der CDU-Politiker. Lammert sagte, wenn Griechenland den vereinbarten Zeitplan einhalte, werde er mit einer entsprechenden Einladung für Donnerstag und Freitag die Präsenzpflicht der Parlamentarier anordnen. Der Bundestag muss über den neuen Antrag Griechenlands positiv abstimmen. Erst dann darf die Bundesregierung in Verhandlungen eintreten. Über das Ergebnis der Verhandlungen muss der Bundestag ein zweites Mal abstimmen.
- Schatzwechsel über 1,0 Milliarden Euro werden fällig.
- Zinsen über 71 Millionen Euro für dreijährige Anleihe nach britischem Recht werden fällig.
20. JULI
- Griechenland muss Schulden in Höhe von 3,5 Milliarden Euro an die EZB zurückzahlen, inklusive Zinsen sind es sogar 4,2 Milliarden Euro. Spätestens bis zu diesem Zeitpunkt muss die von Jeroen Dijsselbloem, dem Chef der Eurogruppe, angekündigte Brückenfinanzierung für Griechenland stehen.
- Tilgung von Anleihen über 25 Millionen Euro an Anleihen an die Europäische Investitionsbank (EIB).
31. JULI
- Moody's prüft Griechenland-Rating.
7. AUGUST
- Schatzwechsel über 1 Milliarde Euro werden fällig.
13. AUGUST
- BIP-Daten zum 2. Quartal (1. Veröffentlichung)
14. AUGUST
- Schatzwechsel über 1,4 Milliarden Euro werden fällig.
20. AUGUST
- Griechenland muss weitere 3,2 Milliarden Euro an die EZB und nationale Zentralbanken tilgen.
28. AUGUST
- BIP-Daten zum 2. Quartal (2. Veröffentlichung)
3. SEPTEMBER
- Treffen des EZB-Rats
4. SEPTEMBER
- Zahlung von 301 Millionen Euro an den IWF.
- Schatzwechsel über 1,4 Milliarden Euro werden fällig.
11. SEPTEMBER
- S&P prüft Griechenland-Rating.
- Schatzwechsel über 1,6 Milliarden Euro werden fällig.
14. SEPTEMBER
- Griechenland muss 339 Millionen Euro an den IWF zurückzahlen.
16. SEPTEMBER
- Griechenland muss 565 Millionen Euro beim IWF tilgen.
21. SEPTEMBER
- Griechenland muss 339 Millionen Euro an den IWF überweisen.
9. OKTOBER
- Schatzwechsel über 1,4 Milliarden Euro werden fällig.
13. OKTOBER
- Griechenland muss 452 Millionen Euro beim IWF ablösen.
15. und 16. OKTOBER
- EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs
1. NOVEMBER
- Griechenland muss rund 150 Millionen Zinsen an den IWF zahlen
6. NOVEMBER
- Schatzwechsel über 1,4 Milliarden Euro werden fällig.
13. NOVEMBER
- Fitch prüft Griechenland-Rating.
- BIP-Daten zum 3. Quartal (1. Veröffentlichung)
20. NOVEMBER
- Moody's prüft Griechenland-Rating.
27. NOVEMBER
- BIP-Daten zum 3. Quartal (2. Veröffentlichung)
7. DEZEMBER
- Griechenland vor Rückzahlung von 301 Millionen Euro an den IWF.
11. DEZEMBER
- Schatzwechsel über 2,0 Milliarden Euro werden fällig.
16. DEZEMBER
- Griechenland muss 565 Millionen Euro an den IWF tilgen.
17. und 18. DEZEMBER
- EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs
21. DEZEMBER
- Griechenland muss 339 Millionen Euro an den IWF zurückzahlen.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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July 13, 2015 08:46 ET (12:46 GMT)
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