11.10.2013 10:56:31

T-Mobile US kappt im Kampf um Kunden die Roaming-Gebühren

   Von Ina Fried

   Der US-Mobilfunkanbieter T-Mobile US wirbt nun auch mit günstigen Tarifen für die Handy-Nutzung im Ausland um neue Kunden: Die hohen Kosten für das so genannte Roaming sollen künftig verringert oder gar abgeschafft werden, zumindest bei Reisen in über einhundert Ländern, teilte das aus der Verschmelzung der amerikanischen Telekom-Tochter mit MetroPCS hervorgegangene Unternehmen mit. Auch Verbindungen aus den USA nach Übersee will T-Mobile US deutlich billiger machen.

   Aus Angst vor hohen Gebühren lassen Amerikaner ihre Telefone bei Auslandsreisen oft ganz zu Hause, stellen sie auf Flugmodus oder schalten den Datenempfang aus. Hier will der Chef von T-Mobile US, John Legere, nun ansetzen. In einem Interview sagte er, es gebe viele Indizien dafür, dass dies ein großes Thema für Kunden sei, sein Unternehmen begreife dies als Chance. US-Bürger würden 55 Millionen internationale Reisen im Jahr unternehmen. Allerdings würden gut 40 Prozent der Kunden ihre Telefone ausmachen, um hohe Gebühren zu vermeiden. Viele andere hätten nach der Reise hohe Rechnungen zu zahlen.

   Nach den neuen Plänen will T-Mobile US nun ohne extra Gebühren ein unbegrenztes Datenvolumen ermöglichen, allerdings mit der langsameren Übertragungsrate 2G. Anrufe auf die Mailbox sollen beim Aufenthalt in diesen Ländern 20 Cent pro Minute kosten. Darüberhinaus will der Anbieter auch Anrufe aus den USA ins Ausland preiswerter anbieten. Für 10 Dollar im Monat garantiert T-Mobile in viele Länder einen Gesprächspreis von maximal 20 Cent pro Minute.

   Wie durchschlagend das neue Angebot auf den Geschäftserfolg von T-Mobile US sein wird, muss sich erst noch zeigen. Zwar ist das Angebot für Kunden, die viel reisen, sehr attraktiv, sagen Beobachter. Diese machen allerdings nur einen kleinen Teil aller Mobilfunknutzer aus.

   Sorgen machen den Marktbeobachtern auch die Kosten, die T-Mobile durch das Angebot der freien und günstigen Dienste entstehen. Schließlich muss das Unternehmen ja trotzdem Gebühren an die ausländischen Betreiber der Netze zahlen, in denen seine Kunden roamen. Sollten die Kunden das Datenangebot zudem öfter als nur gelegentlich nutzen, könnten die finanziellen Kosten höher ausfallen als erwartet, fürchtet Analystin Dawson.

   Doch T-Mobile CEO Legere besteht darauf, dass die Kosten durch den Zuwachs an neuen Geschäft- und Privatkunden mehr als ausgeglichen würden. Die finanziellen Auswirkungen des neuen Programms würden nur leicht negativ ausfallen und die Angebote würden sich innerhalb von neun Monaten auszahlen.

   T-Mobile US setzt damit jedenfalls freiwillig einen Trend, der in Europa den Mobilfunkanbietern eher aufgezwungen werden soll. Hier will die EU-Kommission die zusätzlichen Gebühren für das Roaming bis 2016 abschaffen. Die Telekomdienstleister protestieren dagegen und sehen ihre Umsätze und Investitionen in Gefahr.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   October 11, 2013 04:24 ET (08:24 GMT)

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