Umsatz kletter kräftig 02.11.2016 13:47:46

Symrise hält Wachstumskurs dank starker Nachfrage

Die ungebrochen gute Nachfrage und eine hohe Auslastung der Kapazitäten haben den Holzmindenern auch im Neunmonatszeitraum zu kräftigem Wachstum verholfen. Umsatz und Ergebnis legten deutlich zu. Die Erlöse profitierten zudem erneut vom Zukauf des US-Chemieunternehmens Pinova, das bei Symrise seit diesem Jahr konsolidiert wird. Den Neuerwerb ließ sich der im MDAX notierte Givaudan-Rivale im Vorjahr 400 Millionen Dollar kosten. Symrise blicke weiter optimistisch auf die verbleibenden Wochen des Jahres, hieß es.

"Wir bekräftigen unseren Anspruch für 2016, schneller als der Markt zuzulegen, hochprofitabel zu wirtschaften und damit weiterhin zu den Branchenvorreitern zu zählen", sagte Konzernlenker Heinz-Jürgen Bertram.

Pinova-Industriesparte wird verkauft

Der Konzern kündigte zudem an, die Industriesparte von Pinova mit einem Umsatzvolumen von 111 Millionen Dollar für 150 Millionen Dollar an den französischen Hersteller DRT zu veräußern. Die Transaktion will Symrise bis Jahresende abschließen.

Die Jahresprognosen wurden bestätigt. Der Konzern geht von einer weiterhin soliden Nachfrage in beiden Segmenten aus. Einzelne Länder werden zwar weiterhin von Konjunkturschwankungen und politischen Spannungen beeinträchtigt sein; Symrise geht jedoch davon aus, diese durch seine breite Diversifizierung und regionale Präsenz kompensieren zu können.

EBITDA-Marge von Pinova noch unter Konzerndurchschnitt

In den Monaten Januar bis September kletterte der Umsatz um 11 Prozent auf knapp 2,2 Milliarden Euro, währungsbereinigt lag der Anstieg sogar bei 16 Prozent. Das um Einmaleffekte aus der Pinova-Übernahme bereinigte operative Ergebnis (EBITDAN) verbesserte sich um 7 Prozent auf gut 480 Millionen Euro. Das EBITDA erreichte knapp 463 Millionen nach knapp 449 Millionen Euro im Vorjahr. Die um Kosten für die Akquisition und Integration von Pinova normalisierte EBITDAN-Marge ging leicht auf 21,9 Prozent zurück, nach 22,7 Prozent im Vorjahr, da die Profitabilität von Pinova noch unter dem Konzerndurchschnitt liegt.

Der um Einmaleffekte bereinigte Periodenüberschuss stieg auf 206 Millionen Euro, nach 199 Millionen Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Im Gesamtjahr bleibt Symrise bei seinen Prognosen. Das Unternehmen will erneut stärker zulegen als der Markt, dessen Wachstum auf etwa 3 Prozent veranschlagt wird. Zudem wird weiter eine EBITDA-Marge über der Marke von 20 Prozent angepeilt. In den ersten 9 Monaten des Jahres erreichte die EBITDA-Marge im Konzern 21,1 Prozent.

Hohe Nachfrage nach kosmetischen Duftstoffen

In der Sparte Scent & Care, wo Symrise die Parfümerie- und Kosmetikaktivitäten bündelt, kletterte der Umsatz mit Rückenwind des Pinova-Zukaufs im Neunmonatszeitraum um 23 Prozent auf gut 997 Millionen Euro. Wachstumstreiber war zudem die hohe Nachfrage nach kosmetischen Wirk- und Duftstoffen. Das operative Ergebnis (EBITDA) erreichte knapp 186 Millionen Euro, nach knapp 185 Millionen Euro im Vorjahr.

In der Sparte Flavor & Nutrition (Nahrungsmittelzusatzstoffe) konnte der Umsatz um 3 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Euro zulegen, währungsbereinigt lag der Anstieg bei 9 Prozent. Gut liefen die Geschäfte vor allem mit Süßwaren und kulinarischen Anwendungen. Wachstum zeigte auch der Bereich Heimtiernahrung. Das operative Ergebnis (EBITDA) verbesserte sich auf knapp 277 Millionen nach knapp 264 Millionen Euro im Vorjahr.

Symrise kann Markterwartung dieses Mal nicht übertreffen

Marktteilnehmer sprachen von soliden Zahlen bei Symrise. Die Marge sei zwar vergleichsweise schwächer ausgefallen, das liege aber an der Übernahme von Pinova.

Allerdings seien die positiven Überraschungen dieses Mal ausgeblieben, meinte ein Händler. Noch im zweiten Quartal habe Symrise die Erwartungen geschlagen, das sei dieses Mal nicht mehr der Fall. Deshalb sollten Gewinnmitnahmen im Verlauf nicht überraschen, erklärte er.

FRANKFURT (Dow Jones)

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