08.10.2013 08:53:31

Studie: Welthandel vervierfacht sich bis 2030 - Deutschland profitiert ab 2016

    DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der weltweite Warenhandel wird künftig wieder deutlich schneller wachsen und sich bis zum Jahr 2030 fast vervierfachen. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle "Global Connections Report", den die britische Großbank HSBC regelmäßig gemeinsam mit Forschern von Oxford Economics erstellt und der dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe) vorliegt. Angetrieben wird der globale Exportboom demnach vor allem von der explodierenden Nachfrage der Schwellenländer nach einer besseren Infrastruktur.

    Weil vor allem in Asien die Verkehrswege und Versorgungsnetze an ihre Grenzen stoßen, sind im Infrastrukturgeschäft künftig weltweite Exportzuwächse von knapp zehn Prozent pro Jahr zu erwarten, heißt es weiter in der Studie. So schätzen die Experten den Bedarf in Asien auf mehr als zehn Billionen Dollar.

    Für die deutsche Exportwirtschaft bietet der Infrastruktur-Boom laut der Studie große Chancen. Bereits jetzt machen entsprechende Produkte bereits rund die Hälfte der deutschen Ausfuhren aus. "Die Rohprodukte für neue Infrastruktur - wenn es etwa um Straßenteer und Eisenbahnschienen geht - können die Schwellenländer zwar längst selber herstellen", wird Martin Vetter-Diez von HSBC Deutschland zitiert. Doch die dazu gehörige Technik komme oft aus Deutschland: Kläranlagen für die Wasserversorgung, Signaltechnik für neue Zugstrecken oder auch Rolltreppensysteme für die vielen neu geplanten Flughäfen. Der Anteil der Infrastruktur-Produkte an den Gesamtexporten dürfte demnach auch in Deutschland deutlich steigen.

    Allerdings rechnet Oxford Economics damit, dass die deutschen Ausfuhren bis 2015 zunächst eher schwach zulegen werden - auch wenn die Exportwirtschaft derzeit wieder deutlich optimistischer in die Zukunft blickt als noch im Frühjahr, wie eine HSBC-Umfrage unter knapp 6000 deutschen Unternehmen zeigt. Erst ab dem Jahr 2016 halten die Forscher beim Export wieder jährliche Wachstumsraten von vier Prozent und mehr für denkbar. Im Asien-Handel könnten demnach sogar fast acht Prozent möglich sein./jkr/bgf

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