28.08.2013 11:14:33
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Studie: Tausende Kinder in Tansanias Minen als Arbeiter missbraucht
Oftmals würden die im Kleinbergbau tätigen Kinder in tief gelegenen und instabilen Gruben zu Arbeitsschichten von bis zu 24 Stunden gezwungen. Zu ihren Aufgaben gehöre neben dem Schürfen und Bohren auch der Transport schwerer Säcke Erz aus den ungesicherten Gängen. Zudem seien Mädchen sexueller Belästigung ausgesetzt und würden dazu gedrängt, sich zu prostituieren.
Für den 96-seitigen Report hat HRW 200 Arbeiter in elf Minen interviewt, darunter 61 Kinder. Sie sind in den Regionen Geita, Shinyanga und Mbeya tätig. "Tansanische Jungen und Mädchen werden mit der Hoffnung auf ein besseres Leben in die kleinen Minen gelockt, finden sich dann aber in einem ausweglosen Kreislauf aus Gefahr und Verzweiflung wieder", sagt HRW-Expertin Janine Morna. Oft handele es sich um Waisenkinder, denen es am Notwendigsten fehlt.
Die Kinder riskierten nicht nur Verletzungen durch einstürzende Schächte, sondern auch Langzeitfolgen für ihre Gesundheit, weil sie ständig Staub und giftiges Quecksilber einatmeten und schwerste Lasten schleppen müssten. "Auf dem Papier hat Tansania strenge Gesetze, die Kinderarbeit verbieten. Aber die Regierung hat viel zu wenig getan, um diese auch durchzusetzen", erklärte Morna.
Human Rights Watch forderte die zuständigen Behörden deshalb auf, den Bergbau in kleinen Minen ohne Schürflizenz einzudämmen. Die Geberländer müssten diese Bemühungen unterstützen. Die Kinder müssten zur Schule gehen und eine Ausbildung erhalten, statt zur Grubenarbeit gezwungen zu werden.
Das ostafrikanische Tansania ist Afrikas viertgrößter Goldproduzent. Im vergangenen Jahr förderte allein der Kleinbergbau des Landes rund 1,6 Tonnen Gold im Wert von 85 Millionen Dollar (64 Millionen Euro), geht aus einer Regierungsstatistik hervor. Das Edelmetall wird größtenteils in die Vereinigten Arabischen Emirate, die Schweiz, Südafrika, China und Großbritannien exportiert./cfn/DP/jha

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