17.11.2016 00:30:50

Studie: Realer Spritverbrauch weicht extrem von Herstellerangaben ab

   BERLIN (AFP)--Der reale Kraftstoffverbrauch neuer Autos liegt einer Untersuchung zufolge deutlich über dem vom Hersteller angegebenen Testverbrauch. Mit 42 Prozent sei die Kluft dabei "so groß wie noch nie", teilte das Forschungsinstitut ICCT mit, das vor einem Jahr den Abgas-Skandal bei Volkswagen mitaufgedeckt hatte. Für Autofahrer seien dadurch Mehrausgaben für Sprit von rund 450 Euro pro Jahr verbunden.

   Die Differenz zwischen Herstellerangaben und dem tatsächlich gemessenen Verbrauch vergrößerte sich laut ICCT in den vergangenen Jahren deutlich. Noch vor zehn Jahren seien die realen Werte um 15 Prozent abgewichen. 2013 seien es 25 Prozent gewesen - inzwischen 42 Prozent.

   Der International Council on Clean Transportation (ICCT) berief sich dabei auf Ergebnisse einer gemeinsamen Untersuchung mit der Niederländischen Organisation für Angewandte Wissenschaftliche Forschung (TNO), die am Donnerstag in Berlin vorgestellt werden soll. Für diese wurden den Angaben zufolge Daten für etwa eine Million Fahrzeuge aus sieben europäischen Ländern ausgewertet. Als Quelle dienten Internetseiten, Leasingfirmen, Automagazine und Messdaten verschiedener Einrichtungen.

   Drei Viertel der Diskrepanz zwischen Real- und Testverbrauch seien darauf zurückzuführen, dass Hersteller "immer systematischer Schlupflöcher in der bestehenden Regulierung ausnutzen", erklärte der ICCT-Geschäftsführer für Europa, Peter Mock. So könne ein Hersteller beispielsweise die Reifen eines Fahrzeugs speziell für den Test präparieren oder die Batterie des Fahrzeugs vor dem Test voll aufladen.

   Diese Maßnahmen seien gesetzlich nicht streng verboten, spiegelten aber nicht das reale Fahrverhalten wider, erklärte das Forschungsinstitut. Der restliche Unterschied ist demnach auf Technologien zurückzuführen, die im Labortest einen größeren Kraftstoff-Einspareffekt zeigen als im normalen Alltagsbetrieb.

   Der ICCT hatte den Abgas-Skandal bei Volkswagen ausgelöst, indem er vor mehr als einem Jahr die US-Umweltbehörde EPA informierte. Im September 2015 hatte der Autobauer dann zugeben müssen, dass weltweit bei rund elf Millionen Dieselfahrzeugen mehrerer Marken eine Manipulations-Software eingesetzt wurde, die den Stickoxid-Ausstoß im Testbetrieb zu niedrig auswies.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/smh

   (END) Dow Jones Newswires

   November 16, 2016 18:00 ET (23:00 GMT)- - 06 00 PM EST 11-16-16

Analysen zu Renault S.A.mehr Analysen

11.11.24 Renault Buy Jefferies & Company Inc.
11.11.24 Renault Buy Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
24.10.24 Renault Neutral UBS AG
24.10.24 Renault Buy Jefferies & Company Inc.
24.10.24 Renault Overweight JP Morgan Chase & Co.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

BMW AG 68,80 0,73% BMW AG
Ferrari N.V. 406,80 -0,71% Ferrari N.V.
Ford Motor Co. 10,49 -0,02% Ford Motor Co.
General Motors 53,00 1,11% General Motors
Honda Motor Co. Ltd. (Spons. ADRS) 24,00 -0,83% Honda Motor Co. Ltd. (Spons. ADRS)
Mazda Motor Corp. 5,94 -0,80% Mazda Motor Corp.
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 52,56 0,82% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Mitsubishi Motors Corp. 2,49 -0,80% Mitsubishi Motors Corp.
Nissan Motor Co. Ltd. 2,31 0,02% Nissan Motor Co. Ltd.
Porsche Automobil Holding SE Vz 34,33 1,27% Porsche Automobil Holding SE Vz
Renault S.A. 39,80 2,90% Renault S.A.
Subaru Co Ltd 7 130,00 0,85% Subaru Co Ltd
Suzuki Motor Corp. 9,85 0,49% Suzuki Motor Corp.
Toyota Motor Corp. (spons. ADRs) 160,00 -0,62% Toyota Motor Corp. (spons. ADRs)
Volkswagen (VW) St. 82,90 1,04% Volkswagen (VW) St.