11.10.2013 11:23:31
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Studie/Kredite in Euro-Krisenländern: Kleinfirmen sitzen auf dem Trockenen
"Kleine und mittlere Unternehmen stehen für zwei von drei Jobs und 58 Prozent des Wirtschaftswachstums in Europa", sagt Studienautor John Ott von Bain. Die gesunden, wachsenden Firmen erhielten jedoch nicht die nötigen Mitteln zur Finanzierung, um Stellen und Wachstum zu schaffen. Seit Ausbruch der Krise seien die Bankkredite im Volumen von bis zu einer Million Euro in den Krisenländern in diesem Sektor massiv eingebrochen.
Am heftigsten fiel der Rückgang laut der auf 140 Interviews basierenden Analyse in Spanien und Irland mit 66 beziehungsweise 82 Prozent aus. In den sechs untersuchten Ländern - Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Portugal und Irland liegt das Volumen neuer Bankkredite an kleine und mittlere Firmen demnach im Schnitt um 47 Prozent unter dem Höchstwert vor Beginn der Finanzkrise 2008.
Um die angespannte Lage zu verbessern, sollten die nationalen Regierungen Taskforces mit der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF) bilden, so das Fazit der Analyse. Die EZB hatte konzertierte Initiativen zur Ankurbelung der Kreditvergabe an Kleinfirmen vor einigen Monaten bereits angekündigt. Zuletzt ist es jedoch relativ ruhig um dieses Thema geworden.
Auch die von der EZB erhobenen Daten zur Kreditvergabe in der Eurozone bestätigen die kritische Situation. Obwohl der krisengeplagte Währungsraum der Rezession vorerst entkommen ist, sitzen viele Unternehmen auf dem Trockenen. Im August reichten die Geschäftsbanken 2,0 Prozent weniger Kredite an Unternehmen und Verbraucher aus als im Vorjahresmonat. Im Vormonat hatte die Jahresrate minus 1,9 Prozent betragen./hbr/jkr
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