18.12.2014 09:55:50

Stress am chinesischen Bankenmarkt - Zinsen steigen auf Elfmonatshoch

PEKING (dpa-AFX) - Am chinesischen Bankenmarkt ist es am Donnerstag zu spürbaren Verspannungen gekommen. Die Zinssätze, zu denen sich die Geldhäuser gegenseitig Kurzfristkredite leihen, gingen deutlich in die Höhe. Der Zins für siebentägigen Kredit stieg zeitweise auf sieben Prozent und damit auf einen elfmonatigen Höchststand. Aus dem Handel hieß es, einzelne Geldhäuser mit Liquiditätsengpässen hätten noch höhere Zinsen zahlen müssen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg will die chinesische Notenbank im Laufe des Tages Geld in den Bankenmarkt schießen, um die Lage zu beruhigen.

Am Markt wurden mehrere Gründe für die Liquiditätsknappheit genannt. Zum einen wurde darauf verwiesen, dass nach der Zinssitzung der amerikanischen Notenbank Fed vom Mittwochabend eine geldpolitische Straffung in den USA immer absehbarer werde, was den weltweiten Zinsen Auftrieb verleihe. Allerdings seien auch heimische Faktoren für die Spannungen verantwortlich: So stehen in China zahlreiche Börsengänge an, deren Volumen von Experten auf etwa drei Billionen Yuan (rund 390 Milliarden Euro) veranschlagt wird. Genannt wurde auch der bevorstehende Jahreswechsel, zu dem sich Banken meistens mit reichlich Liquidität eindecken./bgf/fr

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