15.09.2015 14:31:46
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Streit um künftige Spitze von französischer Zentralbank
PARIS (AFP)--Die Nominierung des Ex-Bankmanagers François Villeroy de Galhau für den Posten des französischen Zentralbankchefs sorgt für Zähneknirschen. 150 Wirtschaftswissenschaftler forderten am Dienstag in einem offenen Brief, den 56-Jährigen nicht zum Chef der Banque de France zu machen. Sie warfen Villeroy de Galhau, der bis zum Frühjahr Vizechef der Großbank BNP Paribas war, in der Tageszeitung Le Monde ein "schweres Problem von Interessenskonflikten" und fehlende Unabhängigkeit vor.
Frankreichs Staatschef François Hollande hatte Villeroy de Galhau vergangene Woche für die Nachfolge des scheidenden Zentralbankchefs Christian Noyer vorgeschlagen. Nationalversammlung und Senat müssen der Personalie aber noch Ende September zustimmen.
Villeroy de Galhau hatte in der Vergangenheit in der französischen Finanzinspektion und für eine Reihe von Ministern gearbeitet, bevor er 2003 zur BNP Paribas wechselte. 2011 wurde er Vizechef der französischen Großbank, den Posten gab er im vergangenen Mai auf.
"Es ist vollkommen illusorisch zu behaupten, dass man der Bankenbranche gedient haben kann und dann einige Monate später unparteiisch und vollkommen unabhängig ihre Kontrolle gewährleisten kann", schrieben nun 150 Wirtschaftsexperten in Le Monde. Die Parlamentarier müssten verhindern, dass Villeroy de Galhau neuer Zentralbankchef werde. Zu den Unterzeichnern des Briefs gehört unter anderem der bekannte Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty, Autor des Bestsellers "Das Kapital im 21. Jahrhundert".
DJG/apo
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September 15, 2015 08:08 ET (12:08 GMT)- - 08 08 AM EDT 09-15-15
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