Streit über Abfindungshöhe für MAN-Aktionäre geht in nächste Instanz

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Der Streit über die Abfindungshöhe für MAN-Aktionäre im Zuge der Übernahme des Lkw-Herstellers durch Volkswagen (VW) geht in die nächste Instanz. Im Juli hatte das Landgericht München entschieden, dass VW vor zwei Jahren im Rahmen des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen MAN SE und der VW-Tochter Truck & Bus GmbH den Anteilseignern von MAN zu wenig angeboten hatte und die Barabfindung von 80,89 Euro auf 90,29 Euro erhöht. Doch MAN-Aktionäre wollen mehr als 100 Euro und haben jetzt gegen den Beschluss Beschwerde beim Oberlandesgericht München eingereicht.

   "Die Entscheidung des Landgericht München I, die den Aktionären immerhin eine Erhöhung von knapp 12 Prozent zubilligt, ist ein Weg in die richtige Richtung und insoweit als Etappensieg zu bezeichnen", teilte Rechtsanwalt Dreier am Freitag mit. "Nach unserer Überzeugung liegt der wahre wirtschaftliche Wert je MAN-Aktie allerdings in der Bandbreite zwischen 114,54 und 120,11 Euro, so dass wir uns dazu entschieden haben, trotz des Erfolges in der ersten Instanz Beschwerde einzulegen und das Verfahren fortzuführen", erklärte er. Die Kanzlei DreierRiedel hat im Auftrag mehrerer privater und institutioneller Aktionäre gegen die angebotene Abfindung ein Spruchverfahren und nunmehr die Beschwerde eingeleitet.

   Auf der Hauptversammlung von MAN im Juni 2013 hatten die MAN-Aktionäre dem Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag mit VW zugestimmt. Da VW damals allerdings schon mehr als 75 Prozent der Stimmrechte inne hatte, war die Entscheidung eine reine Formalität. Auf dem Aktionärstreffen waren damals diverse Juristen, die ihrem Unmut über das Abfindungsangebot von 80,89 Euro je Aktie Luft machten, denn das Angebot lag unter dem damaligen Börsenkurs.

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   September 18, 2015 08:04 ET (12:04 GMT)

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