"Leichte Nadelstiche" 29.08.2014 10:30:00

Streiks bei Germanwings und Lufthansa am Wochenende möglich

Ein Sprecher der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit wollte am Freitag nicht ausschließen, dass der Ausstand in den nächsten Tagen fortgesetzt werde. Davon könnten nicht nur Flüge der Germanwings, sondern auch bei Lufthansa und der Frachttochter Cargo betroffen sein. Die Pilotengewerkschaft wolle erst einmal "leichte Nadelstiche" setzen, um das Management des Konzerns in dem Tarifstreit zu Kompromissen zu bewegen und an den Verhandlungstisch zu bringen. In dem Streit geht es um den bezahlten Vorruhestand für Flugkapitäne. Am Donnerstag waren die Verhandlungen über eine Lösung des Konflikts gescheitert.

Seit Freitagmorgen befinden sich die Piloten von Germanwings in einem vorübergehenden Ausstand. Von dem Streik, der bis 12.00 Uhr dauern soll, sind vor allem Inlandsflüge betroffen. Hingegen sollen die Verbindungen in Urlaubsgebiete stattfinden. Bis zu 15.000 Passagiere können nach Angaben von Germanwings ihren Flug voraussichtlich nicht antreten.

Die Analysten von Liberum betrachten die Auswirkungen des Streiks derzeit noch unaufgeregt. Die direkten finanziellen Folgen für Lufthansa dürften moderat sein, schrieben sie in einem aktuellen Kommentar. Allerdings sei mit weiteren Aktionen zu rechnen, bevor beide Seiten ihren Tarifstreit beilegen. Für die Lufthansa-Aktie halten die Liberum-Experten an ihrer Verkaufsempfehlung fest und sehen ein Kursziel von 13 Euro.

Die Aktien der Lufthansa haben am Freitag ihre deutliche Abwärtsbewegung vom Vortag fortgesetzt. Die Titel der Fluggesellschaft fielen am Vormittag zeitweise um 1,8 Prozent und waren damit klar schwächster Wert im DAX. Neben dem Streik bei der Tochter Germanwings belastet auch die zunehmende Aktivität eines isländischen Vulkans. Das isländische Meteorologische Institut rief die Warnstufe Rot aus, da ein Ausbruch des Vulkans Bárdarbunga unmittelbar bevorsteht oder bereits im Gange ist. Kenner befürchten deshalb wieder eine massive Störung des europäischen Flugverkehrs wie im Jahr 2010, als der isländische Vulkan Eyjafjallajökull ausgebrochen war und den Flugverkehr über Nord- und Mitteleuropa wochenlang gestört hatte. Wegen der riesigen Aschewolke waren damals mehr als 100.000 Flüge ausgefallen.

/ls/DP/zb

KÖLN (dpa-AFX)

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