28.05.2015 07:04:45

Nato-Generalsekretär Stoltenberg: Russlands atomare Bedrohung zutiefst beunruhigend

   WASHINGTON (AFP)-- Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Russlands provokante Äußerungen zu seinen Atomwaffen sowie die Ausweitung der Flüge seiner atomwaffenfähigen Bomber scharf kritisiert. "Russlands jüngster Gebrauch nuklearer Rhetorik, Übungen und Operationen sind zutiefst beunruhigend", sagte Stoltenberg am Mittwoch in einer Rede vor dem Politikinstitut CSIS in Washington. Die Äußerung von Präsident Wladimir Putin, wonach er während der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim im Frühjahr 2014 erwog, die Atomstreitkräfte in Alarmbereitschaft zu versetzen, sei nur ein Beispiel.

   Stoltenberg warnte, es würde "grundsätzlich das Gleichgewicht der Sicherheit in Europa ändern", sollte Russland seine Pläne umsetzen, atomwaffenfähige Raketen in der westlichen Exklave Kaliningrad zu stationieren, und seine Drohung wahrmachen, Atomwaffen auf die Krim zu verlegen. Der Nato-Generalsekretär kritisierte auch, dass Russland die Flüge atomwaffenfähiger Bomber von "Japan bis Gibraltar, von Kreta bis Kalifornien, von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer" ausgeweitet habe.

   Stoltenberg warnte, Russland ziehe nicht die Lehren aus dem Kalten Krieg, wonach bei Atomwaffen "Vorsicht, Vorhersehbarkeit und Transparenz" entscheidend seien. "Russlands Säbelrasseln ist unberechtigt, destabilisierend und gefährlich", sagte der frühere norwegische Ministerpräsident. Er kritisierte auch kurzfristig angesetzte Militärmanöver als Verstoß gegen internationale Regeln, die Staaten zur Anmeldung von Übungen und zur Einladung von Beobachtern anhalten.

   Derartige Übungen seien im Februar 2014 benutzt worden, um die Besetzung der Krim vorzubereiten, und später, um Streitkräfte an der Grenze zur Ukraine zusammenzuziehen und die prorussischen Separatisten zu unterstützen, kritisierte Stoltenberg. Moskau "demonstriert seine militärische Stärke, schürt aggressiven Nationalismus, beansprucht das Recht, seinen Willen seinen Nachbarn aufzuzwingen, und reißt Land an sich", sagte der Nato-Generalsekretär.

DJG/sha (END) Dow Jones Newswires

   May 28, 2015 00:33 ET (04:33 GMT)- - 12 33 AM EDT 05-28-15

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