Steuerprozess 14.03.2014 12:25:00

Hoeneß verzichtet auf Revision und tritt von Ämtern zurück

Hoeneß wird nicht in Revision gehen und seine Ämter beim FC Bayern München niederlegen. Mit sofortiger Wirkung tritt er als Präsident und Aufsichtsratschef des FC Bayern München zurück, teilte der 62-Jährige am Freitag mit. "Nach Gesprächen mit meiner Familie habe ich mich entschlossen, das Urteil des Landgerichts München II in meiner Steuerangelegenheit anzunehmen. Ich habe meine Anwälte beauftragt, nicht dagegen in Revision zu gehen. Das entspricht meinem Verständnis von Anstand, Haltung und persönlicher Verantwortung. Steuerhinterziehung war der Fehler meines Lebens. Den Konsequenzen dieses Fehlers stelle ich mich", hieß es in der Erklärung von Hoeneß. Er war am Donnerstag wegen der Hinterziehung von mindestens 28,5 Millionen Euro Steuern verurteilt worden.

"Außerdem lege ich mit sofortiger Wirkung die Ämter des Präsidenten des FC Bayern München e.V. und des Aufsichtsratsvorsitzenden der FC Bayern München AG nieder", schrieb er weiter. "Ich möchte damit Schaden vom meinem Verein abwenden. Der FC Bayern München ist mein Lebenswerk und er wird es immer bleiben. Ich werde diesem großartigen Verein und seinen Menschen auf andere Weise verbunden bleiben solange ich lebe. Meinen persönlichen Freunden und den Anhängern des FC Bayern München danke ich von Herzen für ihre Unterstützung."

Das Landgericht München II hatte seine Selbstanzeige zu einem Schweizer Konto am Donnerstag als ungültig eingestuft und ihn der Steuerhinterziehung für schuldig erklärt. Hoeneß wurde zu einer Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt, die er nun antreten muss.

Hoeneß' Anwalt hatte zunächst Rechtsmittel gegen das Urteil einlegen wollen. "Wir werden das Urteil natürlich mit dem Rechtsmittel der Revision angreifen", hatte Hanns Feigen direkt nach dem Urteilsspruch gesagt.

Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer eine Haftstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten gefordert. Staatsanwalt Achim von Engel sagte, Hoeneß sei der Steuerhinterziehung überführt. Die von ihm Anfang 2013 eingereichte Selbstanzeige sei unvollständig gewesen und damit unwirksam.

Ursprünglich lautete die Anklage gegen Uli Hoeneß auf 3,5 Millionen Euro hinterzogene Steuern. Im Laufe des Prozesses kamen aber neue Unterlagen hinzu und die Summe vervielfachte sich auf 28,48 Millionen Euro. Diese Steuerschuld plus Zinsen muss Uli Hoeneß nun begleichen.

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