09.03.2015 12:16:00
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SPÖ setzt statt Erbschafts- auf Kapitalertragssteuer
Dass die SPÖ die Kapitalertragssteuer auf Dividenden (derzeit 25 Prozent) anheben möchte, hat Klubchef Andreas Schieder schon Ende Februar bestätigt. Ausdrücklich nicht angetastet werden sollte seinen Angaben zufolge allerdings die Kapitalertragssteuer auf Zinsen.
Das Problem dabei: Die KESt ist per Verfassungsbestimmung mit dem halben Spitzensteuersatz begrenzt. Für eine Anhebung bräuchte es also entweder eine Zweidrittelmehrheit im Nationalrat (also die Zustimmung von FPÖ oder Grünen) oder die Anhebung des Spitzensteuersatzes. Die SPÖ hat laut Medienberichten nun einen Spitzensteuersatz von 60 Prozent ab einer Mio. Euro Jahreseinkommen vorgeschlagen. Die ÖVP lehnt dem Vernehmen nach aber auch das ab.
Wieviel eine höhere Dividenden-KESt bringen würde, hängt von der Gewinnsituation der Unternehmen ab. Laut Wifo-Budgetexpertin Margit Schratzenstaller wären es im Vorjahr (bei Gesamteinnahmen von 1,58 Mrd. Euro) gut 300 Mio. Euro gewesen. Einfacher anzuheben wären demnach die erst 2011 bzw. 2012 eingeführten Vermögenszuwachssteuern auf Aktien- ("Wertpapier-KESt") und Immobiliengewinne ("Immobilienertragssteuer"). Beide machen bis zu 25 Prozent aus, der Steuersatz ist aber - anders als die beiden klassischen Kapitalertragssteuern - nicht durch ein Verfassungsgesetz begrenzt.
Wie viel die Anhebung der Aktien- und der Immobilienzuwachssteuer bringen könnte, ist laut Schratzenstaller mangels genauer Angaben des Finanzministeriums schwer abzuschätzen. Ursprünglich wurden bei der Wertpapier-KESt 250 Mio. Euro jährlich erwartet, die Immobilienertragssteuer sollte ab 2016 750 Mio. Euro bringen. Eine Anhebung auf 30 Prozent würde also weitere 200 Mio. Euro in die Staatskasse spülen. Bei der Immobilienertragssteuer war zuletzt aber von schleppenden Einnahmen die Rede.
(Schluss) has/spu
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