26.09.2014 11:23:00

Steuern - FSG-Katzian: IV-Modell unseriös und unfair

Als "unseriös und unfair" beurteilt der Chef der sozialdemokratischen Gewerkschaft, Wolfgang Katzian, das Steuerreform-Modell der Industriellenvereinigung. Es würde "voll zulasten der Arbeitnehmer, bei Pensionen und Gesundheit hineinschneiden" und brächte eine "Umverteilung von unten nach oben". Umgekehrt empörte sich Peter Haubner vom Wirtschaftsbund über kolportierte ÖGB/AK-Vermögensteuerpläne.

Die Industriellenvereinigung will eine Steuerreform im Volumen von etwa 15 Mrd. Euro; ein neuer Lohn- und Einkommenssteuertarif soll 10,2 Mrd. Euro bringen, die Lohnnebenkosten sollen um 4,7 Mrd. Euro sinken. Zur Gegenfinanzierung sieht das Modell - neben einer "Selbstfinanzierung" von 2,4 Mrd. - nur ausgabenseitige Einsparungen vor, nämlich Pensions- und Verwaltungsreformen, Bürokratieabbau im Gesundheitsbereich und Einsparungen bei Förderungen und Subventionen.

Für Katzian ist das "Retro-Kapitalismus pur. Wer das ernsthaft fordert, der gefährdet den sozialen Frieden in Österreich". Und die IV-Ideen zum Steuertarif erachtet er als "gelinde gesagt seltsam": Denn "während NiedrigverdienerInnen mehr zahlen müssen, weil die Steuergrenze nach unten verschoben wird, wird die Grenze für den Spitzensteuersatz massiv nach oben geschoben - das bedeutet nichts anderes als Umverteilung von unten nach oben!" Im Gegensatz dazu brächte das ÖGB/AK-Modell eine Steuersenkung von sechs Mrd. Euro und eine "faire Verteilung" der Steuerlast.

Das stellte jedoch Wirtschaftsbund-Generalsekretär Haubner in Abrede - angesichts des bekannt gewordenen internen ÖGB/AK-Diskussionspapiers über die Gegenfinanzierung mittels Vermögenssteuern. Damit habe sich der ÖGB/AK-Vorschlag als "Steuer-Mogelpackung entlarvt". Vermögenssteuer ab 700.000 Euro und Erbschafts- und Schenkungssteuer ab 150.000 Euro hätten mit "Millionärssteuern" nichts zu tun, da wäre "der gesamte Mittelstand" betroffen - und zudem sollten auch die Betriebe, also Betriebsvermögen, Unternehmensgewinne, Wertpapiere, Grundstücke "voll angegriffen" werden, empörte sich Haubner in einer Aussendung.

(Schluss) dru/cts

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