Steuerfahndung 03.12.2013 17:15:23

Kunden im Visier: Großrazzia bei der Commerzbank

Das wurde dem "Handelsblatt" von der Staatsanwaltschaft Bochum bestätigt. Auch die Commerzbank-Zentrale in Frankfurt ist Ziel der Ermittlungen. Die Fahnder hoffen, Beweise für Steuerhinterziehung in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro zu finden. Der Verdacht: Kunden sollen mit Lebensversicherungen aus dem Haus eines italienischen Versicherungskonzerns Steuerzahlungen umgangen haben. Nach Informationen des "Handelsblatts" soll es sich um den italienischen Versicherungskonzern Generali handeln.

Wie das Magazin berichtet, machten Unregelmäßigkeiten bei einer Steuererklärung im September 2013 in Nordrhein-Westfalen die Beamten aufmerksam. Nach Informationen des Handelsblattes geht es konkret um Lebensversicherungsmäntel, die einer irischen Tochter des italienischen Versicherungskonzerns angeboten wurden.

Ein Sprecher der Bochumer Behörde bestätigte nur eine Durchsuchungsaktion bei einer deutschen Großbank. Das Geldhaus sei aber kein Verdächtiger, sondern nur ein Zeuge, in dessen Räumen man Depots eines ausländischen Lebensversicherers unter die Lupe nehme. Das Institut führe und verwalte die Depots zu denjenigen Lebensversicherungsverträgen, die die Steuerfahnder auf den Plan riefen. Die Bochumer Behörde führe mit dem Finanzamt für Steuerstrafsachen und Steuerfahndung in Düsseldorf ein Ermittlungsverfahren gegen Mitarbeiter einer ausländischen Lebensversicherungsgesellschaft. Einen Namen nannte die Staatsanwaltschaft nicht.

Die Ermittler verdächtigen die Verantwortlichen und Mitarbeiter des Lebensversicherers, deutschen Anlegern seit 2006 in mehr als zweihundert Fällen Beihilfe zur Hinterziehung der Einkommensteuer geleistet zu haben. Sie sollen mit inländischen Kunden Verträge abgeschlossen haben, die nach außen hin als steuerprivilegierte Lebensversicherungen erschienen, in Wirklichkeit aber verschleierte Vermögensverwaltungsverträge darstellten. "Auf diese Weise sollte den betreffenden Kunden ermöglicht werden, daraus erwirtschaftete Kapitalerträge nicht zu versteuern", erklärte die Ermittlungsbehörde.

Die Commerzbank hat die Durchsuchungen inzwischen bestätigt und betonte gegenüber der Presseagentur dpa in Frankfurt: "Die Ermittlungen richten sich nicht gegen die Bank, sondern gegen einzelne Mitarbeiter eines anderen Finanzdienstleisters."


Markus Gentner mit Material von dpa-AFX

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