29.08.2013 11:57:31
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Steinbrück gegen weiteren Haircut für Griechenland
Von Stefan Lange
BERLIN--SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück lehnt einen zweiten Schuldenschnitt für Griechenland ab. Er teile die Skepsis der Bundesregierung, erklärte Steinbrück am Donnerstag in Berlin. Ein weiterer Schuldenschnitt berge zwei große Risiken.
Erstens würde es nach einem weiteren Haircut nur noch wenige private Investoren geben, die jemals wieder eine griechische Staatsanleihe kaufen. "Weil die sagen: Um Himmels Willen, ich muss ja gegebenenfalls damit rechnen, dass es so eine Art Haarschnitt gibt. Das heißt, wir verlieren das Vertrauen der privaten Investoren", sagte der ehemalige Bundesfinanzminister.
Außerdem könnte ein neuerlicher Schuldenschnitt nicht mehr nur auf private Investoren beschränkt werden, "weil der überwiegende Anteil der griechischen Schulden inzwischen gar nicht mehr bei Privaten liegt, sondern bei Öffentlichen". Wenn die aber einbezogen werden müssten, gebe es "erhebliche Schwierigkeiten". Zum Beispiel habe die EZB Staatsanleihen im Volumen von etwa 55 Milliarden Euro in ihrer Bilanz. Die seien sicherlich zum Teil schon abgeschrieben und müssten bei einem Schuldenschnitt weiter abgeschrieben werden.
Unterm Strich könnten außerdem einige Banken an die Grenze ihres Eigenkapitals geführt werden - wenn das passiere, müsse auf Kosten der Steuerzahler nachgeschossen werden. "Und das versuchen sie den Bürgerinnen und Bürgern mal zu erklärten", sagte Steinbrück.
Kontakt zum Autor: stefan.lange@wsj.com
DJN/stl/chg
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August 29, 2013 05:26 ET (09:26 GMT)
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