27.09.2016 11:39:00
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Statistiker suchen in Wien nach neuen Wohlstandsindikatoren
Die Statistiker wollen bei dem Kongress gemeinsame Wege finden, um Wohlstandsindikatoren über das BIP hinaus festzustellen. Hierbei geht es vor allem um die Vermögensmessung und die Messung von Vermögensverteilung, aber etwa auch darum, wer von einem BIP-Wachstum profitiert.
Insgesamt sollen Vermögen, Einkommen und Konsum (Income Consumption Wealth, ICW) besser gemessen werden. Manche Länder seien schon recht weit, andere müssten sich erst auf den Weg machen, sagte Konrad Pesendorfer, sprach hierbei vom materiellem Wohlstand. In Wien werde nun das Programm für die nächsten drei bis fünf Jahre abgesteckt. "Es braucht ein Mehr an Informationen, wir versuchen alle Räder in Bewegung zu setzen um diese Informationen regelmäßig zur Verfügung zu stellen, wie das für Entscheidungsträger notwendig ist", sagte Pesendorfer zu Journalisten.
Der Eurostat-Generaldirektor Walter Radermacher sagte, dass man sich beim Ziel einig sei und nun daran arbeite, gemeinsame standardisierte Methoden zu finden, um vergleichbare Daten zu lukrieren. Mit Vehemenz müsse an genauerer Forschung gearbeitet werden, um die Politik über das reine Wachstum hinaus über Verteilungseffekte und Prosperität zu informieren, sagte Rademacher auch in Replik auf die Rede von Kern.
Pesendorfer sagte auch, es gehe darum, Lebensqualität, Umweltfaktoren und Nachhaltigkeit messbar zu machen. Zum BIP kämen demnach nach heimischer Methode ("Wie geht's Österreich") 30 weiter Hauptindikatoren samt unlimitierten Subindikatoren.
Einkommen, auch der Konsum, seien leichter zu messen, Vermögen hingegen schwieriger, sagten Pesendorfer und Radermacher. Bestände und Vermögen seien bisher weniger angeschaut worden. "Bei Vermögen sind die Haushalte weniger bereit, Auskunft zu geben", so Radermacher. Die Messprobleme seien auch größer als bei regelmäßigen Einkommen. Pesendorfer sagte, dass es in Frankreich besonders gute Daten gebe - wegen der dortigen Vermögenssteuer.
Ungleichheiten beim Einkommen seien gerade in Österreich viel kleiner als beim Vermögen, so Radermacher. Beides liege aber auf hohem Niveau, so Pesendorfer. Zuletzt habe es aber ein Problem bei der Dynamik des Wirtschaftswachstums gegeben. Hier sei zu überlegen, wie man das mittel- und kurzfristig verbessern könne.
Kern outete sich als Fan von Statistiken der Statistikbehörden, da er ein Verfechter einer "evidenzbasierten Politik" sei.
(Schluss) phs/kre
WEB http://www.statistik.at/
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