Statistik Austria |
12.07.2013 10:45:00
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Österreichs Wirtschaft wuchs 2012 um 0,9 Prozent
Damit lag der Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts etwas höher als zuvor von den führenden Wirtschaftsforschungsinstituten berechnet. Wifo und IHS, aber auch der Währungsfonds, hatten für 2012 für Österreich ein Wachstum von 0,8 Prozent errechnet.
Österreich lag damit - trotz des deutlichen Konjunktur-Dämpfers im Vergleich zu 2011 - auch 2012 relativ deutlich über dem europäischen Durchschnitt. In der EU ging es mit der Wirtschaftsleistung 2012 um 0,4 Prozent bergab. In der Eurozone sank das BIP insgesamt um 0,6 Prozent.
Das BIP misst die Produktion von Waren und Dienstleistungen im Inland nach Abzug aller Vorleistungen. Der produzierende Sektor (real +1,9 Prozent) ist im vergangenen Jahr deutlich stärker gewachsen als der Dienstleistungsbereich (+0,6 Prozent). Die Energie- und Wasserversorgung verzeichnete 2012 mit plus 9,7 Prozent das mit Abstand kräftigste reale Wachstum.
Der produzierende Sektor (+1,1 Prozent) und die Bauwirtschaft (+0,8 Prozent) wuchsen im Einklang mit dem gesamtwirtschaftlichen Trend in Österreich. Im Dienstleistungssektor wuchs das Finanz- und Versicherungswesen (+2,7 Prozent) am stärksten. Land- und Forstwirtschaft (-8,0 Prozent), Handel (-1,7 Prozent) und Verkehr (-1,0 Prozent) mussten jeweils einen realen Rückgang der Wirtschaftsleistung hinnehmen.
Neben der Bauwirtschaft hat vor allem der Verkehr den starken Rückgang aus dem Krisenjahr 2009 noch nicht kompensieren können, betonten die Statistiker.
Auf der Verwendungsseite stiegen die Bruttoanlageinvestitionen mit einem realen Plus von 1,6 Prozent am stärksten. Während die Investitionen in Maschinen (+ 5,5 Prozent) und die Bauinvestitionen (+2,5 Prozent) zulegten, gingen die Fahrzeuginvestitionen real um 6 Prozent zurück. Das Wachstum der Exporte von Waren und Dienstleistungen (+1,2 Prozent) ging 2012 deutlich zurück. Zum Vergleich: 2010 lag das Exportplus noch bei real 9,4 Prozent und 2011 bei plus 6,6 Prozent.
Der Konsum entwickelte sich 2012 neuerlich schwach. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte erhöhten sich real um 0,4 Prozent, die öffentlichen Konsumausgaben stiegen um 0,2 Prozent.
Die Summe aller Geld- und Sachleistungen von Arbeitgebern an Arbeitnehmer (nominelle Arbeitnehmerentgelt) erhöhte sich 2012 um 4,1 Prozent. In Zusammenhang mit einem mäßigen BIP-Zuwachs ergab das für Bruttobetriebsüberschuss und Selbständigeneinkommen einen Anstieg von nur 0,5 Prozent. Das reale verfügbare Nettoeinkommen der gesamten heimischen Volkswirtschaft sank um 0,1 Prozent. "Gründe dafür waren die sich verschlechternden Verhältnis von Export- zu Importpreisen sowie ein stärkerer Anstieg bei den Abschreibungen (real +2,2%)", erläuterte die Statistik Austria.
Die Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten nahm 2012 in Österreich um 1,3 Prozent zu. Die Anzahl der Beschäftigungsverhältnisse stieg um 1,4 Prozent auf beinahe 4,4 Millionen. Gleichzeitig ging die durchschnittlich geleistete Arbeitszeit je Beschäftigungsverhältnis um 1,4 Prozent zurück. Daraus resultiert ein praktisch unverändertes Arbeitsvolumen (=Summe der geleisteten Arbeitsstunden) im Vergleich zum Jahr davor.
(APA) rf/cri
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