18.05.2016 12:27:00
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Start-ups - Noch immer wenig privates Risikokapital in Österreich
Lediglich 0,032 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) haben heimische Fonds in wachsende Unternehmen gesteckt. Der EU-Schnitt liegt bei 0,302 Prozent. Spitzenreiter war mit Abstand Großbritannien (0,799 Prozent) - dort hat die Venture-Capital-Industrie aber auch schon eine längere Geschichte. Vergleichsweise viel haben Fonds auch in Frankreich und Dänemark (jeweils 0,433 Prozent der Wirtschaftsleistung) sowie in Schweden und Norwegen lockergemacht.
Wie die Start-up-Branche ist auch AVCO-Geschäftsführer Jürgen Marchart der Meinung, dass die sogenannte Anschlussfinanzierung in Österreich das größere Problem sei. Momentan gehe der Trend hin zur Frühphase, da gebe es viel Angebot und viel Nachfrage, so Marchart zur APA. Wenn Start-ups dann aber ein paar Millionen brauchen, um zu expandieren, ist kein Financier mehr da. Die Jungunternehmen müssen sich im Ausland nach Geldgebern umsehen.
Ein Geldproblem haben auch die Fonds selbst. 2014 hatte es mit rund 13 Mio. Euro praktisch keinen Nachschub gegeben, 2015 stiegen die Finanzierungszusagen immerhin auf 111 Mio. Euro. Bereits seit Jahren stecken institutionelle Investoren - Banken, Versicherungen, Pensionsfonds - keine Mittel mehr in Fonds, so Marchart.
"Das ist einerseits eine Folge der Finanzkrise, andererseits liegt es an den schwierigen europäischen Rahmenbedingungen, die in Österreich besonders restriktiv implementiert wurden." Aufgrund der europäischen Hedgefondsrichtlinie "sind die kleinen österreichischen Fonds mit den gleichen Auflagen versehen wie milliardenschwere Hedgefonds", sagte der Vertreter der Private-Equity- und Venture-Capital-Industrie.
Mit der Folge, dass mittlerweile private Investoren den Großteil der Fondsvolumina, nämlich drei Viertel, stellen. Hauptverantwortlich dafür war Speedinvest: der Wiener Start-up-Finanzierer hat zahlreiche namhafte Wirtschaftstreibende und Unternehmen ins Boot geholt.
(Schluss) snu/cri/cs

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