Cloud-Erfolg kostet Gewinn |
20.10.2014 10:49:00
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SAP kappt die Jahresprognose
Statt wie bei klassischer Software verteilen sich durch das Abo-Modell bei der Mietsoftware aus dem Internet die Zahlungen für die Software über einen längeren Zeitraum, begründete das Unternehmen den gesenkten Ausblick. Zudem gilt das Cloud-Geschäft derzeit noch als weniger profitabel als das Geschäft mit klassischer Geschäftssoftware.
Im dritten Quartal steigerte der DAX-Konzern den Umsatz im Cloud-Geschäft währungsbereinigt um 41 Prozent auf 277 Millionen Euro. Den Gesamtumsatz konnte SAP um fünf Prozent auf 4,254 Milliarden Euro steigern. Das Betriebsergebnis lag im dritten Quartal 11 Prozent höher bei 1,157 Milliarden Euro. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Lizenzen für klassische Software gingen dagegen um 2 Prozent auf 951 Millionen Euro zurück.
In der Cloud erwartet SAP in diesem Jahr nun einen Non-IFRS-Umsatz zwischen 1,04 und 1,07 Milliarden Euro. Zuvor hatte SAP für 2014 mit Cloud-Einnahmen zwischen 1 und 1,05 Milliarden Euro gerechnet. Das Unternehmen übertraf damit die Prognosen der Analysten beim Umsatz, konnte aber weniger Gewinn ausweisen als von ihnen prognostiziert. Dabei fließt die jüngst angekündigte Concur-Übernahme bislang weder in die Bilanzzahlen noch in den Ausblick ein.
"Wegen des starken Cloud-Wachstums erhöhen wir die Cloud-Prognose erneut als Ergebnis starken organischen Wachstums", sagte SAP-CEO Bill McDermott in einer Telefonkonferenz. McDermott ging dabei auch auf die aufstrebende reine Cloud-Konkurrenz von Workday ein. SAP habe inzwischen 4.100 Kunden, die die Echtzeitdatenbank Hana nutzten - das seien mehr Kunden als Workday insgesamt habe, sagte er.
Finanzchef Luka Mucic verwies unter anderem auf die erhöhten Kosten für Cloud-Rechenzentren, um die gesenkte Jahresprognose zu erklären. Positiv auf die Geschäftsaussichten wirkt sich dagegen der schwächere Euro aus.
SAP lässt keinerlei Anzeichen erkennen, den Wachstumskurs beim Cloud-Geschäft zu bremsen - zuletzt hatte das Unternehmen mit Concur die teuerste Übernahme der Unternehmensgeschichte für die Rekordsumme von 6,5 Milliarden Euro angekündigt. Der Concur-Übernahme ging eine Reihe von Milliarden-Übernahmen in den vergangenen Jahren voraus. 2012 kaufte SAP den Anbieter von Personalsoftware Successfactors für 3,4 Milliarden US-Dollar und die Handelsplattform Ariba für 4,3 Milliarden Dollar.
DJG/brb
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