16.02.2016 10:12:40

Deutscher Stahlbranche reichen neue Einfuhrzölle für Produkte aus China nicht

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die deutsche Stahlindustrie fordert weitere Schutzmaßnahmen gegen Billigimporte aus China. "Die Höhe der bisherigen Ausgleichszölle ist bei weitem nicht ausreichend, um die Flut von Importen einzudämmen", sagte der Chef der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff, am Dienstag bei einer Branchenkonferenz in Düsseldorf. Die EU müsse endlich die internationalen möglichen Anti-Dumping-Spielräume voll ausschöpfen und schneller auf unfaire Einfuhren reagieren. Die USA gingen dabei viel strenger vor.

In der vergangenen Woche hatte die EU-Kommission bestimmte Stahlerzeugnisse aus China und Russland vorläufig mit Einfuhrzöllen. Es geht dabei um sogenannte kaltgewalzte Flachstahlerzeugnisse. Bei drei weiteren Stahlprodukten aus China leitete sie Anti-Dumping-Untersuchungen ein. Dabei soll festgestellt werden, ob ausländische Erzeugnisse in Europa zu einem künstlich niedrigen Preis verkauft werden.

Die Zölle für die chinesischen Importe liegen zwischen 13,8 und 16 Prozent, für russische Einfuhren zwischen 19,8 und 26,2 Prozent. Die EU-Kommission könnte später entscheiden, sie rückwirkend schon ab Dezember 2015 anzuwenden. "Das reicht nicht aus, um das Dumping auszugleichen", sagte Kerkhoff.

Die europäische Stahlbranche leidet unter dem heftigen Verfall der Stahlpreise. Die Lage hat sich in den vergangenen Monaten weiter verschärft, weil China angesichts der Abkühlung der eigenen Wirtschaft massenhaft Stahl auf den Weltmarkt wirft. Branchengrößen wie ArcelorMittal und thyssenkrupp sind deshalb zuletzt in die roten Zahlen gerutscht. Am Montag hatten mehrere Tausend Stahlarbeiter in Brüssel für gegen Wettbewerbsnachteile für die Branche in Europa demonstriert./enl/zb

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