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03.06.2015 11:30:46

Stada verhalten optimistisch für Russlandgeschäft

   Von Heide Oberhauser-Aslan

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Der Pharmakonzern Stada sieht sich in seinem wichtigen Markt Russland weiter schwierigen Bedingungen ausgesetzt. Für die weitere Entwicklung sei das Bad Vilbeler Unternehmen verhalten optimistisch, sagte Vorstandschef Hartmut Retzlaff auf der Hauptversammlung. Maßgeblich für Umsatz und Ergebnis der dortigen Aktivitäten sei die Entwicklung des russischen Rubels, erklärte der Manager. Auch die deutlich eingetrübten Aussichten für die russische Wirtschaft stellten ein gestiegenes Risiko für die Verbraucherausgaben dar.

   In Russland wird Stada neben der Rubelschwäche auch von der Kaufzurückhaltung der Verbraucher belastet. In dem Land ist die Zahl der selbstzahlenden Kunden mit zuletzt mehr als 80 Prozent sehr hoch, was Stada hohe Margen sichert. Allerdings schwächelt derzeit die Nachfrage, weil sich die Kunden beim Kauf von Stada-Produkten vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise zurückhalten.

   "Insgesamt ist es aber unser Anspruch, dass wir uns im russischen Markt - zumindest, was das operative Geschäft betrifft - auf Jahresfrist gesehen etwas besser entwickeln als im ersten Quartal", kündigte der Manager an. Insgesamt erwarte Stada aber in diesem Jahr einen rückläufigen Gewinnbeitrag aus Russland, bekräftigte er. Das Unternehmen sei nach wie vor vom langfristigen Wachstumspotenzial der Aktivitäten im russischen Markt überzeugt.

   In Osteuropa ist Stada generell stark engagiert. Die wichtigsten Länder sind dabei Russland und Serbien. Im vergangenen Jahr steuerte die Marktregion CIS/Osteuropa noch mehr als ein Viertel zum Konzernumsatz bei.

   Zur Konzernstrategie sagte Retzlaff, das Unternehmen werde seine aktive Akquisitionspolitik fortsetzen. Das Unternehmen halte vor allem Ausschau nach kleineren Produktzukäufen - bevorzugt im Selbstzahlermarkt. Darunter versteht Stada Produkte in profitablen sowie schnell wachsenden Nischen.

   Den verhaltenen Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte Retzlaff. Auf bereinigter Basis wird für das operative Ergebnis (EBITDA) und den Konzerngewinn mit einem deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Beim Umsatz wird währungs- und portfoliobereinigt noch eine leichte Zunahme prognostiziert.

   Die Aktionäre des im MDAX gelisteten Unternehmens sollen auf der Hauptversammlung nicht mehr wie ursprünglich geplant auch über das umstrittene neue Vergütungssystem für Vorstandsmitglieder abstimmen. Den diesbezüglichen Tagesordnungspunkt hatte das Unternehmen am Vortag überraschend von der Tagesordnung genommen. Grund für die Rücknahme war die Kritik von Aktionären und Aktionärsvertretungen im Vorfeld der Hauptversammlung. Nach einer Analyse der eingegangenen Hinweise ist nun geplant, das neue Vergütungssystem auf die Tagesordnung der Hauptversammlung 2016 zu setzen.

   Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com

   DJG/hoa/brb

   (END) Dow Jones Newswires

   June 03, 2015 05:00 ET (09:00 GMT)

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