Markenprodukte legen zu 04.08.2016 09:38:46

STADA schneidet besser ab als gedacht

Der Konzern aus dem hessischen Bad Vilbel, der derzeit im Fadenkreuz aktivistischer Investoren steht, kündigte zudem eine Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie zur Verbesserung der Geschäftsentwicklung an. So will sich der MDax-Konzern künftig nicht mehr nach Marktregionen steuern lassen, sondern nach den Kernsegmenten Generika und Marken.

   In den ersten sechs Monaten legte der ausgewiesene Konzernumsatz um 1 Prozent auf 1,035 Milliarden Euro zu. Unter Herausrechnung von Umsatzeinflüssen, die auf Veränderungen im Portfolio und Währungseffekten zurückgehen, erhöhte sich der bereinigte Konzernumsatz um 4 Prozent auf 1,061 Milliarden Euro.

   Im Segement Generika ging der ausgewiesene Umsatz um 2 Prozent auf 603,8 Millionen Euro zurück. Die Nachahmerprodukte steuerten auch einen kleineren Anteil zum Gesamtumsatz bei: Im ersten Halbjahr lag dieser bei 58,3 Prozent nach noch 60 Prozent im Vorjahr.

   Aufwärts ging es unterdessen bei den Markenprodukten: Der Umsatz wuchs hier um 5 Prozent auf 407,3 Millionen Euro und die Markenprodukte trugen 39,4 Prozent zum Konzernerlös bei. Auch unter dem Strich konnte STADA, das Erkältungsmittel wie Grippostad oder Sonnencreme herstellt, wachsen: Der bereinigte Konzerngewinn legte um 13 Prozent auf 96,1 Millionen Euro zu. Das bereinigte operative Ergebnis stieg um 11 Prozent auf 153,6 Millionen Euro.

   Analysten hatten mit einem Umsatz von 1,030 Milliarden Euro und einem bereinigtem Gewinn nach Steuern von 88 Millionen Euro gerechnet. Der Pharmakonzern STADA hat im ersten Halbjahr 2016 besser abgeschnitten als gedacht und macht seinen Kritikern offenbar weitere Zugeständnisse. Aktivistische Investoren, darunter der Luxemburger Finanzinvestor Active Ownership und andere, bemängeln öffentlich eine zu geringe Profitabilität bei den Hessen und fordern entsprechende Maßnahmen. Nachdem das STADA-Management bereits Anfang Juli mit Mittelfristzielen in die Offensive gegangen ist, wurde nun nachgelegt. STADA kündigte eine Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie an.

"Bei unveränderter strategischer Grundausrichtung ist das Zukunftsprogramm zur Verbesserung der Performance darauf ausgerichtet, die Wettbewerbsfähigkeit von STADA zu verbessern, die Innovationskraft zu steigern und langfristig mehr Wert für die Aktionärinnen und Aktionäre zu schaffen", erklärte das MDAX-Unternehmen am Donnerstagmorgen. Um dies zu erreichen, will STADA die beiden Kernsegmente Generika und Markenprodukte "konsequent" internationalisieren und weiterentwickeln.

Wachstumsmärkte sollen stärker erschlossen, die Konzernstruktur "effizienter" gestaltet sowie die Kostenstruktur optimiert werden. "Das in vielen Märkten führende Generika-Geschäft wird dabei weiterhin die solide Basis des Unternehmens bleiben", so STADA weiter und wies darauf hin, dass der Konzern künftig nicht mehr nach Marktregionen gesteuert werde, sondern nach den beiden Kernsegmenten Generika und Marken. Im frühen Xetra-Handel gewinnt die STADA-Aktie 1,0 Prozent.

STADA wird getrieben

Der Pharmakonzern, der sich auf den Bereich Generika spezialisiert hat, sorgt seit Wochen für Schlagzeilen. Angefangen haben die Quärelen mit dem Einstieg von Active Ownership, die sich im Frühjahr mit 5,05 Prozent an STADA beteiligt hat und zudem weitere 1,92 Prozent über Optionen hält. Active Ownership gilt als aggressiver Investor. Solche Investoren verlangen mehr Einfluss auf ein Unternehmen und berufen sich darauf, dass durch gezielte Maßnahmen der Unternehmenswert für die Aktionäre gesteigert werden könnte. Active Ownership fordert bei STADA unter anderem eine Neubesetzung des Aufsichtsrates mit externen Experten sowie die Abschaffung der vinkulierten STADA-Namensaktien. Das Pharmaunternehmen hatte daraufhin angekündigt, die Neubesetzung des Aufsichtsrates um zwei Jahre vorzuziehen und hat für die Hauptversammlung auch neue Kandidaten zur Wahl in das Gremium vorgeschlagen.

Unterstützung bekommt Active Ownership derzeit von dem bekannten US-Investor Guy Whysser-Pratte, der sich mit knapp 3 Prozent bei STADA eingekauft hatte. Whysser-Pratte forderte STADA zu einschneidenden Maßnahmen auf, um die Profitabilität zu verbessern. Daneben sieht Whysser-Pratte einen Zusammenschluss von STADA mit einem internationalen Konkurrenten als beste Chance an, um den Unternehmenswert für die Aktionäre zu verbessern. Um weiter Druck auf das Management ausüben zu können, will der US-Investor nach Aussagen vom Juni weiter zukaufen. Whysser-Pratte ist seit vielen Jahren im deutschen Mittelstand aktiv und für seine Rolle beim Roboterhersteller Kuka bekannt. Dort sorgte er für eine Zerschlagung des Vorgängerkonzerns IWKA.

STADA ist bereits Anfang Juli von sich aus in die Offensive gegangen. Das Management unter Leitung von Interims-CEO Matthias Wiedenfels, der für den kranken Vorstandschef Hartmut Retzlaff eingesprungen ist, kündigte ein Programm zur Optimierung der Ertragskraft an. So will STADA in den nächsten Jahren sowohl bei Umsatz als auch Ergebnis zulegen. Demnach wollen die Hessen 2019 auf einen bereinigten Konzernumsatz von 2,6 Milliarden Euro kommen. Das bereinigtes EBITDA soll 510 Millionen Euro erreichen und der bereinigte Konzerngewinn 250 Millionen Euro. 2015 erlöste STADA 2,11 Milliarden Euro, das bereinigtes EBITDA lag bei 389,4 Millionen Euro und der bereinigte Konzerngewinn bei 165,8 Millionen Euro.

Zum Erreichen der Ziele sei ein Programm zur Verbesserung der Entwicklung eingeleitet worden, heißt es. Damit sollen unerschlossene Umsatzpotenziale gehoben, die Marketingkosten optimiert und die Vertriebseffizienz gesteigert werden. Zudem sollen die Herstellungskosten und die allgemeinen Verwaltungskosten reduziert werden. Wachsen will STADA vor allem organisch und zwar in den Kernsegmenten Generika und Markenprodukte.

Gute Entwicklung im ersten Halbjahr

Im ersten Halbjahr lief es besser als erwartet für STADA. Der ausgewiesene Konzernumsatz legte um 1 Prozent auf 1,035 Milliarden Euro zu. Unter Herausrechnung von Umsatzeinflüssen, die auf Veränderungen im Portfolio und Währungseffekten zurückgehen, erhöhte sich der bereinigte Konzernumsatz um 4 Prozent auf 1,061 Milliarden Euro. Im Segment Generika ging der ausgewiesene Umsatz um 2 Prozent auf 603,8 Millionen Euro zurück. Die Nachahmerprodukte steuerten auch einen kleineren Anteil zum Gesamtumsatz bei: Im ersten Halbjahr lag dieser bei 58,3 Prozent nach noch 60 Prozent im Vorjahr.

Aufwärts ging es unterdessen bei den Markenprodukten: Der Umsatz wuchs hier um 5 Prozent auf 407,3 Millionen Euro und die Markenprodukte trugen 39,4 Prozent zum Konzernerlös bei. Auch unter dem Strich konnte STADA, das Erkältungsmittel wie Grippostad oder Sonnencreme herstellt, wachsen: Der bereinigte Konzerngewinn legte um 13 Prozent auf 96,1 Millionen Euro zu. Das bereinigte operative Ergebnis stieg um 11 Prozent auf 153,6 Millionen Euro. Analysten hatten mit einem Umsatz von 1,030 Milliarden Euro und einem bereinigtem Gewinn nach Steuern von 88 Millionen Euro gerechnet.

  DJG/cbr/jhe

   Dow Jones Newswires

   FRANKFURT (Dow Jones)

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