Solide Gewinnzuwächse |
06.08.2013 08:47:31
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Sparmaßnahmen zeigen bei der Merck KGaA Wirkung
Im zweiten Quartal legte der operative Gewinn (EBITDA) vor Sondereinflüssen um elf Prozent auf 826 Millionen Euro zu. Unter dem Strich verdiente der Konzern 316 Millionen Euro. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum hatten hohe Kosten für die Neuausrichtung der Pharma-Forschung und Entwicklung noch stark belastet und zu einem Nettoverlust 63 Millionen Euro geführt. Die Umsatzerlöse kamen dagegen wegen ungünstiger Wechselkurse nicht vom Fleck. Sie stagnierten mit 2,84 Milliarden Euro etwa auf Vorjahreshöhe von 2,85 Milliarden Euro. Organisch sind die Gesamterlöse um 2,8 Prozent gestiegen. Mit den Zahlen erfüllte der Konzern im Ganzen die Analystenschätzungen.
Die Prognosen für das Gesamtjahr bestätigte Merck. Erwartet wird weiter ein operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen von 3,1 bis 3,2 Milliarden Euro. Die Umsatzerlöse sollen bei 10,7 bis 10,9 Milliarden Euro liegen. Im Vorjahr hatte Merck Umsatzerlöse von 10,7 Milliarden Euro erzielt und einen um Sondereinflüsse bereinigten operativen Gewinn von 2,97 Milliarden Euro eingefahren.
Im größten Geschäftsbereich, der Pharmasparte Merck Serono, fielen die Gesamterlöse im Quartal wegen negativer Wechselkurseinflüsse um 1,5 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Organisch ist noch ein kleines Plus von 1,5 Prozent herausgekommen. Mercks größtes Einzelprodukt, das Multiple-Sklerose-Mittel Rebif, erlöste mit 499 Millionen Euro noch 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Wie im Vorquartal profitierte Merck hier von Preiserhöhungen. Bei dem Krebsmittel Erbitux fielen die Erlöse um 4,8 Prozent auf 215 Millionen Euro zurück, da ungünstige Wechselkurse das organische Wachstum von 0,5 Prozent übertrafen. Das um Sondereinflüsse bereinigte operative Spartenergebnis (EBITDA) machte dank der mittlerweile verbesserten Kostenstruktur einen Sprung um 9,2 Prozent auf 491 Millionen Euro.
Im Vorjahr hatte Merck vor allem bei Pharma massive Einsparungen und einen Konzernumbau angekündigt. Hauptziel sollte sein, bei der Profitabilität wieder auf Augenhöhe mit den Wettbewerbern zu kommen. Im Konzern will Merck die Kosten in diesem Jahr um weitere 165 Millionen Euro senken, nach 115 Millionen Euro im Vorjahr. Bis 2017 sollen sich die jährlichen Einsparungen auf 385 Millionen Euro erhöhen. Der Großteil des Sparprogramms soll bis Ende 2014 bereits abgeschlossen sein. Den größten Teil der dafür erforderlichen Restrukturierungskosten hat Merck bereits verkraftet. Im vergangen Jahr hatte Merck etwa eine halbe Milliarde Euro dafür verbuchen müssen.
In der Chemiesparte Performance Materials erlöste Merck im Quartal mit 431 Millionen Euro gut 1 Prozent mehr als im Vorjahr. Wachstumstreiber waren höhere Absatzmengen mit Flüssigkristallmaterialien, die Merck an die Hersteller von Flachbildschirmen, Tablet-PCs und Smartphones überwiegend nach Asien liefert. Die Geschäftseinheit "Liquid Crystals" steuert mehr als 70 Prozent zu den Umsatzerlösen der Sparte bei. Gebremst hat das Erlöswachstum allerdings die ungünstigen Wechselkurse. Sie schmälerten die Erlöse um 4,3 Prozent. Das um Sondereinflüsse bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) der Sparte kletterte um 8,4 Prozent auf 209 Millionen Euro.
Für die zweite Jahreshälfte erwartet Merck, wie bereits angekündigt, ein schwächeres Erlöswachstum in der Sparte. Der Konzern geht davon aus, dass dann der Aufbau von Lagerbeständen in der Displayindustrie enden wird. Im Gesamtjahr plant Merck in dem Geschäftsbereich daher nur mit stabilen Umsatzerlösen.
Analysten zeigten sich zufrieden mit de Quartalsausweis. Merck hat mit den Zahlen nach Einschätzung der DZ-Bank die Erwartungen erfüllt. Positiv hebt Analyst Peter Spengler das organische Wachstum von drei Prozent hervor. Dem stehe allerdings ein deutlich über den Erwartungen ausgefallener negativer Währungseffekt gegenüber.
DJG/hoa/cbr
Dow Jones Newswires
Von Heide Oberhauser-Aslan
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