Spaniens Notenbank warnt Katalonien vor Ausschluss aus Eurozone

   Von David Roman und Andreas Plecko

   MADRID (Dow Jones)-- Der spanische Notenbankgouverneur hat Katalonien vor den Folgen einer Unabhängigkeitserklärung gewarnt. Ein unabhängiges Katalonien würde "automatisch" aus der Eurozone ausgeschlossen, sagte Luis Maria Linde wenige Tage vor den hart umkämpften Regionalwahlen, die von katalonischen Separatisten als auch Unabhängigkeitsvotum angesehen werden. Die Wahlen finden am Sonntag statt.

   Linde sagte, die Europäische Zentralbank (EZB) würde die Finanzierung von katalonischen Banken sofort stoppen, sollte sich Katalonien einseitig von Spanien trennen, wie es die katalonische Regionalregierung angekündigt hat. Für die katalonische Wirtschaft wäre das ein harter Schlag.

   Linde war von Premier Mariano Rajoy, der eine Unabhängigkeit Kataloniens strikt ablehnt, ins Amt gehoben worden. Als spanischer Notenbankgouverneur hat er Sitz und Stimme im EZB-Rat.

   Das Kappen der EZB-Finanzierung würde in Katalonien zu ähnlichen Kapitalverkehrbeschränkungen wie in Griechenland führen, fügte Linde hinzu. Auf die Frage, ob die katalonische Wirtschaft unter solchen Bedingungen lebensfähig wäre, sagte er, es mache keinen Sinn, solche "theoretischen" Fragen zu erörtern.

   Katalonien ist die wirtschaftsstärkste Region in Spanien und trägt mit 15 Prozent der Bevölkerung rund 20 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Das katalonische BIP übersteigt sogar jenes von Portugal.

   Vor Linde haben bereits andere EU-Politiker vor einer Unabhängigkeit Kataloniens gewarnt, doch seine Warnung ist die bislang stärkste. Ein separatistischer Parteienblock unter der Führung des katalonischen Präsidenten Artur Mas wird den jüngsten Umfragen zufolge die Wahlen gewinnen. Mas möchte im Falle eines Wahlsieges bis 2017 einen eigenen unabhängigen Staat Katalonien schaffen.

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   September 21, 2015 06:15 ET (10:15 GMT)

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