30.12.2014 09:30:47

Stärkster Preisverfall in Spanien seit über fünf Jahren

MADRID (dpa-AFX) - In Spanien gehen die Verbraucherpreise wegen sinkender Ölpreise immer stärker zurück. Im Dezember habe das nach europäischer Methode errechnete Preisniveau (HVPI) um 1,1 Prozent tiefer gelegen als ein Jahr zuvor, teilte das Statistikamt INE am Dienstag mit. Damit gab es in Spanien bereits den sechsten Monat in Folge eine negative Inflationsrate. Volkswirte hatten zwar einen Preisrückgang im Jahresvergleich erwartet, aber nur um 0,7 Prozent.

In Spanien zeigte sich zum Jahresschluss der stärkste Preisverfall seit Juli 2009, als die Weltwirtschaft wegen der Finanzkrise in eine schwere Rezession fiel. Im November waren die Verbraucherpreise nur um 0,5 Prozent im Jahresvergleich gefallen. Volkswirte erklären den starken Rückgang der Verbraucherpreise vor allem mit der jüngsten Entwicklung der Ölpreise. Seit dem Sommer waren die Preise für Rohöl an den Weltmärkten um etwa die Hälfte eingebrochen. Dies zeigt mittlerweile immer stärkere Auswirkungen auf die Entwicklung der Verbraucherpreise.

Die schwache Inflation setzt die Europäische Zentralbank (EZB) unter Druck, ihre Geldpolitik weiter zu lockern. Für Experten ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sich die Notenbank auch mit umstrittenen Käufen von Staatsanleihen gegen die zu niedrige Inflation im Währungsraum stemmen wird.

Die EZB sieht die Preisstabilität bei einer Inflation von knapp zwei Prozent als gewährleistet an. Kritiker von möglichen Anleihekäufen entgegnen, dass die aktuellen Preisrückgänge nicht dauerhaft seien, sondern nur übergangsweise aufträten und vor allem auf fallende Energiepreise und Sparbemühungen in den Krisenländern zurückgingen./jkr/fr

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