02.10.2013 10:36:00

Sozialbau begibt Anleihe über 20 Millionen Euro

Die Sozialbau AG, mit fast 48.000 verwalteten Wohnungen größter privater "Hausherr" Österreichs, hat neue Wege in der Finanzierung beschritten und eine besicherte Unternehmensanleihe über 20 Millionen Euro begeben. Platziert wurde sie bei einem institutionellen Investor. Sozialbau-Chef Herbert Ludl erwartet, dass dadurch Türen geöffnet werden. Eine auch für Privatkunden zugängliche Emission wird künftig nicht ausgeschlossen. Von einer neuen Regierung wünscht sich Ludl die Einhaltung dessen, was vor der Wahl versprochen wird.

Er erwarte, dass das, was vernünftigerweise begonnen worden sei, in aller Korrektheit und Schnelligkeit umgesetzt werde, so Ludl Dienstagabend am Rande eines Pressegesprächs. Es gebe viele Menschen, die eine leistbare Wohnung suchten. Allein bei der Sozialbau gebe es 40.000 Anmeldungen. Der Ball liege aber vorwiegend bei den Ländern, auch bei Widmungen und Infrastruktur. Josef Schmidinger, Generaldirektor der s Bausparkasse und Vorstand der s Wohnbaubank, wünscht sich, dass das Thema Wohnen Eingang ins nächste Regierungsprogramm findet.

Sozialbau-Vorstand Bernd Rießland wies darauf hin, dass die im Konjunkturpaket für den Wohnbau vorgesehenen 276 Mio. Euro der öffentlichen Hand rund das 2,8-fache an zusätzlichen Einnahmen bringen könnten. Bei der Inanspruchnahme der Mittel durch die Länder würden 13.800 zusätzliche Wohnungen gebaut und für die Jahre 2014 bis 2019 verteilt über die Bauzeit mehr als 42.427 Arbeitsplätze geschaffen.

Die Finanzierung über die Anleihe bringt auch für die Kunden Vorteile: Die Miete reduziert sich laut Sozialbau gegenüber einer Bankfinanzierung um rund 0,7 Euro pro Quadratmeter. Ein Angebot an private Anleger könnte bei größeren Volumina ein weiterer Schritt sein. Damit könnte man eine Bindung bei den Bewohnern und Kunden herstellen, so Rießland. Derzeit sei man in der Phase der Liegenschaftsakquisition.

Geratet ist die mit einer Laufzeit von 12 Jahren und einer fixen Verzinsung von 3,0 Prozent pro Jahr ausgestattete Anleihe von der Creditreform mit "AA+". Man rangiere damit gleichauf mit dem Rating von Ländern bester Bonität wie etwa der Republik Österreich, betont die Sozialbau. Es habe reges Interesse von Seiten institutioneller Investoren gegeben. Lead Manager und Arrangeur war die Erste Bank. Die Immobilienanleihe ist hypothekarisch erstrangig zugunsten der Anleihegläubiger besichert. Die Besicherung erfolgt über vier bebaute Liegenschaften, die während der Laufzeit nicht veräußert werden.

Die zur Vienna Insurance Group (VIG) gehörende Sozialbau baut heuer rund 1.700 Wohnungen. Die durchschnittliche Miete liegt bei 3,72 Euro. Der Umsatz betrug im Vorjahr 44,3 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote liegt mit der Kapitalerhöhung von 100 auf 190 Mio. Euro bei 46 Prozent.

(Schluss) itz/sp

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