02.12.2014 12:54:00
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South-Stream-Stopp - OMV-Roiss: "Ich sage nicht, dass es vorbei ist"
Roiss erneuerte in Bukarest auch seine Kritik und Warnung - "an Brüssel gerichtet" - Gas als politische Waffe zu missbrauchen. "Ich habe schon damals bei der Krimkrise gesagt, man möge ja nicht daran denken, Gas als geopolitische Waffe einzusetzen. Wir haben jetzt 50 Jahre hinter uns, wo wir uns darauf verlassen konnten, dass Gas nicht eingesetzt wird, um politischen Aspekten Nachdruck zu verleihen", so Roiss. "Wir bewegen uns an dieser Grenze, aber ich glaube, dass wir sie noch nicht überschritten haben."
Die Sorge, dass Europa jetzt von der Gasversorgung abgeschnitten wird, hat der OMV-Chef nicht. "Wo immer es Gas gibt, wird es auch Wege in die Märkte geben." Dennoch reiche es nicht aus, einen europäischen Binnenmarkt zu haben, sondern "Europa braucht dringend Gas-Highways, wo es keine Grenzen gibt". Die Frage sei nicht nur, ob Russland South Stream brauche, sondern wer bereit sei, in europäische Pipelines zu investieren.
In einem Telefoninterview mit dem ORF-Radio Ö1 bezeichnete Roiss den Stopp als "sehr bedauerlich für Europa", für die OMV wäre das Aus aber "kein Beinbruch". Aus finanzieller Sicht gehe es um 30 Mio. Euro für jene Teilstrecke, die die OMV mit Gazprom bis Baumgarten bauen wollte. "Man muss die Relation hier im Auge haben." Roiss verwies darauf, dass die OMV derzeit im Schwarzen Meer für eine Milliarde Euro nach Gas suche. Europa müsse eigenes Gas für Europa finden, betonte der OMV-Manager. Nichtsdestotrotz seien Europa und Russland gut beraten, Lösungen zu finden.
Roiss und Gazprom-Chef Alexej Miller hatten im Juni dieses Jahres in Wien den Bau des kurzen österreichischen Abschnitts von South Stream vertraglich fixiert. Am Montag erklärte Russlands Präsident Wladimir Putin bei seinem Besuch in Ankara, das Projekt sei durch die Blockadehaltung der EU sinnlos geworden. Auch Gazprom-Chef Alexej Miller erklärte das Projekt für beendet.
Mit der South-Stream-Pipeline wollte Russland vor allem die Ukraine umgehen und stattdessen Gas über insgesamt fast 2.400 Kilometer durch das Schwarze Meer nach Bulgarien und von dort über Serbien bis zum Gasknoten Baumgarten in Österreich pumpen. Die Ukraine ist einerseits selbst stark auf russische Gaslieferungen angewiesen, andererseits auch auf die Einnahmen aus dem Gastransit. Die EU hat sich vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts gegen den russischen Plan zur Umgehung der Ukraine gestellt.
(Schluss) ivn/pro/sp
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