Sondereffekte treiben Gewinn |
28.04.2014 20:33:49
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Deutsche Börse stoppt Talfahrt
FRANKFURT (dpa-AFX) - Im ersten Quartal konnte das Unternehmen erstmals seit langem wieder Zuwächse bei Umsatz und Gewinn verbuchen, wie der DAX-Konzern am Montagabend mitteilte. Die Nettoerlöse legten um 6 Prozent auf 514,2 Millionen Euro zu. Das ist der höchste Wert seit dem dritten Quartal 2011. Dazu trug auch bei, dass der Konzern rund drei Jahre nach der vereinbarten Übernahme nun erstmals die Leipziger Energiebörse EEX voll in seine Bilanz einrechnen konnte.
Weitere Sondereffekte trieben den Gewinn an. So stieg das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sogar um gut 70 Prozent auf 329,9 Millionen Euro an. Vor einem Jahr war das Ergebnis noch durch hohe einmalige Kosten für ein eingeleitetes Sparprogramm belastet. Zudem profitierte die Deutsche Börse nun von der Neubewertung ihrer Anteile an der US-Börse Direct Edge, die mit dem Konkurrenten Bats fusionierte.
ERWARTUNGEN ETWAS ÜBERTROFFEN
Bereinigt um diese Einmaleffekte stand noch ein operativer Gewinnzuwachs von 5 Prozent auf 271,6 Millionen Euro zu Buche. Damit schnitt die Deutsche Börse etwas besser ab als von Analysten erwartet. Unter dem Strich verdiente der Konzern nun 219,0 Millionen Euro, 80 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Im ersten Quartal war das Handelsvolumen der in der Xetra-Sparte gebündelten Aktienmärkte der Deutschen Börse um ein Viertel gewachsen. Auch die Abwicklungs- und Verwahr-Tochter Clearstream machte bessere Geschäfte. Das machte die Rückgänge im Derivategeschäft der Tochter Eurex mehr als wett. ?In einigen Geschäftsbereichen hat sich das Marktumfeld im ersten Quartal belebt?, sagte Finanzchef Gregor Pottmeyer. Ein großer Belastungsfaktor blieben aber auch im ersten Quartal die niedrigen Zinsen. Sie erschweren der Deutschen Börse das wichtige Geschäft mit der kurzfristigen Anlage von Geldern.
PROGNOSE BESTÄTIGT
An dem vor zwei Monaten gegebenen Ausblick hält der Vorstand fest. In diesem Jahr sollen die Erlöse abhängig von der Entwicklung der Konjunktur bei 1,9 bis 2,1 Milliarden Euro liegen, beim Betriebsgewinn rechnet das Management mit 850 Millionen bis 1,05 Milliarden Euro. Bis 2017 sollen die Nettoerlöse auf 2,3 bis 2,7 Milliarden Euro steigen. Das wären 20 bis 40 Prozent mehr als 2013, als die Umsätze leicht auf 1,91 Milliarden Euro gesunken waren. Dabei setzt das Unternehmen vor allem auf Wachstum in Asien.
Im vergangenen Jahr hatten mehrere Sondereffekte den operativen Gewinn um knapp ein Viertel auf 739 Millionen Euro sinken lassen. Vor allem hatte eine gut 110 Millionen Euro schwere Vergleichszahlung in den USA wegen zweifelhafter Iran-Geschäfte der Tochter Clearstream das Ergebnis belastet. Das Thema ist für die Deutsche Börse wider Erwarten nicht vom Tisch. Anfang April teilte das Unternehmen mit, dass es wegen möglicher Verstöße gegen Geldwäsche- und Sanktionsvorschriften mit einer neuen strafrechtlichen Ermittlung in den USA konfrontiert sei./enl/he
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