12.02.2014 13:14:00
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Slowakei setzt wieder auf duale Lehrlingsausbildung
"Zu viele Leute studieren nicht-technische Bereiche, die die Industrie nicht braucht", sagte der Staatssekretär im slowakischen Unterrichtsministerium, Stefan Chudoba, am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Wien.
Die gesetzlichen Grundlagen für die duale Lehrlingsausbildung sollen heuer geschaffen bzw. angepasst werden. Orientieren will sich die Slowakei dabei an der Lehrlingsausbildung in Deutschland oder Österreich. Dazu gebe es bereits laufende Pilotprojekte bei der Deutschen Telekom und Volkswagen mit lokalen Schulen, berichtete Chudoba. Die beiden deutschen Konzerne hätten jeweils rund 60 Lehrstellen in der Slowakei geschaffen.
Ein ähnliches Pilotprojekt startet das slowakische Bildungsministerium nun gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Österreich, dem Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw) und dem Außenwirtschaftscenter Bratislava.
Firmenpartner sind der oberösterreichische Autozulieferer Miba, der niederösterreichische Zulieferer ZKW, die Umwelttechnik-Firma Scheuch, Pankl Automotive, HTP Slovakia und die slowakische Reifenfabrik Matador. Finanziert wird das Projekt durch das EU-Projekt SMART NET sowie durch die Internationalisierungsoffensive "go international" des österreichischen Wirtschaftsministeriums und der WKÖ.
Im kommenden Herbst soll die Ausbildung mit ein bis zwei Pilot-Schulklassen und 50 bis 60 Lehrstellen in den Lehrberufen Metallarbeiter, Metalltechnik und Mechatronik beginnen. Im September 2015 soll dann - nach Schaffung der gesetzlichen Grundlagen - der Übergang der Schulklassen in das neue System mit dualer Ausbildung erfolgen.
Miba sei seit 1991 in der Slowakei vertreten, sagte CEO Peter Mitterbauer. Rund 1.300 der weltweit 4.600 Miba-Mitarbeiter seien in dem Land beschäftigt. Lehrlinge bildet die Miba in der Slowakei nicht erst jetzt aus: Bereits 2007 habe man mit der dualen Lehrlingsausbildung am Standort Dolny Kubin begonnen. In Kooperation mit einer lokalen Schule gebe es dort eine dreijährige Lehrlingsausbildung für Instandhaltung, Werkzeugbau und Produktionstechnik.
"Aktuell haben wir in Dolny Kubin 40 Lehrlinge in Ausbildung. Im Frühjahr letzten Jahres haben dort die ersten elf Miba-Lehrlinge ihre Ausbildung abgeschlossen." Mitterbauer macht keinen Hehl daraus, dass das Miba-Engagement kein rein altruistisches ist, sondern auch aus Eigeninteresse erfolgt. Im Wettbewerb bestehen könne man nur mit "wirklich hoch qualifizierten Leuten".
Ähnlich Projekte wie in der slowakischen Region Nitra gebe es auch in Rumänien und China, und weitere Länder seien schon in Vorbereitung, sagte Wirtschaftskammer-Vizepräsidentin Martha Schultz.
(Schluss) ivn/kre
ISIN AT0000734835 WEB http://wko.at http://www.miba.com
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