Ausblick für 2014 bestätigt |
07.05.2014 09:30:32
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Sky bezahlt Kundenwachstum mit höherem Verlust
Analysten hatten Schlimmeres befürchtet: Im Schnitt war ein EBITDA von minus 12 Millionen Euro und ein Verlust nach Anteilen Dritter von 56 Millionen Euro erwartet worden. Entsprechend positiv fiel die Reaktion an der Börse aus: Sky-Aktien schossen im frühen Handel um 3,5 Prozent nach oben.
Die Prognose für das laufende Jahr bestätigte Sky. Im laufenden Jahr soll ein EBITDA zwischen 70 Millionen und 90 Millionen Euro erzielt werden, nachdem 2013 rund 35 Millionen Euro erreicht wurden. Im Jahr 2012 stand hier noch ein Verlust von etwa 50 Millionen Euro. Sky hatte bereits angekündigt, jetzt weiter in das sich abzeichnende Kundenwachstum zu investieren, statt möglichst schnell unter dem Strich schwarze Zahlen auf Jahressicht schreiben zu wollen. Wann Sky Deutschland auch netto einen Gewinn erzielen will, ließ Vorstandschef Brian Sullivan in einer Telefonkonferenz offen: "Sie können aber davon ausgehen, dass die Entwicklung beim Nettoergebnis immer derjenigen beim EBITDA direkt folgt."
Die Zahl der Abonnenten soll nach den Plänen bis zum Jahresende 2014 um 400.000 bis 450.000 steigen -- ein ambitioniertes Ziel. Im vergangenen Jahr hatte Sky 304.000 neue Kunden gewinnen können und die Zahl der Abonnenten um 9 Prozent auf 3,667 Millionen steigern können. Diese Zahlen beziehen sich nur auf die Kunden, die in einer direkten Beziehung zu Sky stehen. Im ersten Quartal kletterte die Zahl der Abonnenten um 64.000 auf 3,731 Millionen.
Sullivan zeigte sich in der Telefonkonferenz davon überzeugt, dass das Kundenwachstum weiter anhalten werde: "Vor nicht allzu langer Zeit hat man uns noch nicht zugetraut, 3 Millionen Abonnenten zu erreichen. Jetzt stehen wir bei 3,7 Millionen und wir sind überzeugt, in nicht allzu ferner Zukunft die 4-Millionen-Schwelle durchbrechen zu können."
Erfreut zeigte sich Sullivan vor allem über die höhere Kundenloyalität. Die Kündigungsquote fiel im ersten Quartal mit 8,8 Prozent auf den tiefsten Stand der Unternehmensgeschichte. "Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend im zweiten Quartal sogar noch verstärken wird." Insgesamt strebe Sky im Moment bei den Kunden eher absolute Wachstumszahlen als höhere Kundenerlöse pro bestehendem Kunden an, betonte Sullivan. "Doch insgesamt wollen wir beide Faktoren immer gut miteinander ausbalancieren." Im ersten Quartal erzielte Sky Deutschland mit jedem Kunden Erlöse in Höhe von 34,58 Euro, auf Jahressicht waren das 1,43 Euro mehr je Kunde.
Bei den höheren Kosten im ersten Quartal verwies Sky auf eine Sonderentwicklung: Wegen der anstehenden Fußball-Weltmeisterschaft wurde im ersten Quartal ein Bundesliga-Spieltag mehr als üblich ausgetragen, was die Kosten in die Höhe trieb. Dieser Effekt werde sich im zweiten Quartal umkehren und sich entsprechend positiv auf die Ergebnisseite auswirken, prognostizierte Sullivan.
Mit exklusiven Programminhalten versucht Sky mehr Abonnenten anzulocken. Eine zentrale Rolle im Konzept von Sky Deutschland gehört dabei der Sport. Der Pay-TV-Sender zeigt unter anderem exklusiv die Spielen der Fussball-Bundesliga, Top-Spiele der englischen Premier League und Formel 1, Golf und Tennis. Zudem zeigt Sky alle Spiele der UEFA Champions League, was angesichts des guten Abschneidens der deutschen Vertreter bis zum Achtelfinale für weiteres Kundeninteresse gesorgt haben dürfte. Allerdings muss Sky dafür tief in die Tasche greifen und eine hohe Summe für Übertragungsrechte berappen. So muss Sky jährlich durchschnittlich 485,7 Millionen Euro pro Saison an die DFL für die exklusiven Pay-TV Rechte für alle Live-Spiele der Bundesliga und 2. Bundesliga zahlen.
DJG/cbr/kgb/jhe
Dow Jones Newswires
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