Siemens verhandelt mit russischen Eisenbahnen über Wartungsvertrag

   Von Archibald Preuschat

   Siemens verhandelt mit der staatlichen russischen Eisenbahngesellschaft derzeit über einen Wartungsauftrag. Zum Stand der Verhandlungen wollte sich ein Siemens-Sprecher nicht äußern. Ein milliardenschwerer Auftrag zur Lieferung von Regionalzügen steht entgegen anderslautenden Medienberichten nicht Disposition.

   Bereits im Jahre 2011 bestellten die russischen Eisenbahnen 1.200 Regionalzüge beim deutschen Konzern, die seit Ende 2013 in einem Joint-Venture Betrieb gefertigt werden. Am Markt kamen genährt durch russische Medienberichte Gerüchte auf, Russland wolle den Vertrag mit einem Volumen von rund 2 Milliarden Euro auflösen. Das treffe nicht zu, sagte der Sprecher des Münchener Dax-Konzerns am Dienstag auf Nachfrage. Bekanntermaßen verhandele Siemens mit den russischen Eisenbahnen über einen Wartungsvertrag, ergänzte er.

   Russland ist für Siemens ein wichtiger Markt, hauptsächlich für Züge und Energietechnik, in dem der deutsche Industriekonzern pro Jahr rund 2 Milliarden Euro Umsatz macht. Wie ein Damoklesschwert hängen aber die Russland-Sanktionen der EU über den Geschäftsbeziehungen.

   Ende Juli sagte Siemens-Chef Joe Kaeser noch, die Sanktionen werden das Ergebnis im am heutigen Dienstag zu Ende gehenden Geschäftsjahres 2013/14 nicht belasten, die Entwicklung im kommenden Geschäftsjahr sei aber schwer vorhersehbar.

   Die EU reagierte mit Sanktionen auf die russische Annexion der Krim und das Verhalten des Landes in der benachbarten Ost-Ukraine. Russland reagierte mit Einfuhrverboten für diverse Produkte. Da Siemens die Züge in einem Gemeinschaftsunternehmen im Land selbst fertigen lässt, können sie allerdings nicht Gegenstand von Sanktionen sein.

   Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com

   DJG/APR/kla

   (END) Dow Jones Newswires

   September 30, 2014 07:55 ET (11:55 GMT)

   Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 07 55 AM EDT 09-30-14