18.12.2013 16:35:31

Siemens trennt sich von Deutschland-Personalchef Huber

   Von Ursula Quass

   Im Zuge der Affäre um die Bezahlung von Gesamtbetriebsratschef Lothar Adler nimmt der Personalverantwortliche der Siemens AG in Deutschland, Walter Huber, seinen Hut. Beide Parteien hätten vor dem Arbeitsgericht München einen Vergleich geschlossen, ihr Arbeitsverhältnis im gegenseitigen Einvernehmen zu beenden, sagte ein Siemens-Sprecher auf Anfrage. Zu den Einzelheiten hätten die Parteien Stillschweigen vereinbart.

   Die internen Untersuchungen seien abgeschlossen, sagte der Sprecher weiter. Im Zuge der Untersuchung sei unter ordnungsgemäßer Einbindung des Aufsichtsrats auch durch externe Experten geprüft worden, ob aktuellen oder ehemaligen Organmitgliedern der Siemens AG Pflichtverletzungen im Zusammenhang mit Vergütungsfragen des Betriebsrates vorzuwerfen seien. "Die Prüfungen kamen zum Ergebnis, dass dies nicht der Fall ist. Wir können bestätigen, dass sich die Prüfungen auf Siegfried Russwurm und Peter Löscher bezogen haben." Russwurm ist Mitglied des Vorstands und Chef des Industrie-Sektors. Löscher war bis Juli Siemens-Vorstandschef.

   Das Unternehmen habe "sämtliche rechtlich veranlassten Maßnahmen im relevanten Vorgang unternommen, weiterer Handlungsbedarf besteht nicht mehr", hieß es weiter. Der Vorgang sei "rechtlich final bewertet und abgeschlossen". Eine Strafanzeige bei den Behörden sei aus Sicht des Unternehmens nicht veranlasst.

   Der Technologiekonzern hatte Huber am 11. Oktober vorläufig von seinen Aufgaben entbunden. Er sollte so lange freigestellt werden, bis die internen Untersuchungen um die laut Medienberichten üppige Entlohnung von Adler abgeschlossen seien. Huber soll laut Spiegel Online vor fünf Jahren das Vergütungsmodell für den Arbeitnehmervertreter in Höhe von angeblich rund 300.000 Euro weitgehend ausgearbeitet haben. Er soll dabei nicht nur für die absolute Höhe des zugesicherten Salärs verantwortlich gewesen sein, sondern auch für einen angeblich sechsstelligen Gehaltssprung, den Adler bei seinem Aufstieg zum Gesamtbetriebsratschef gemacht haben soll.

   Nach den herrschenden Richtlinien sollen freigestellte Arbeitnehmervertreter weder besser noch schlechter gestellt werden als vergleichbare Kollegen, die im Unternehmen eine ganz normale Berufslaufbahn absolviert haben. Der gelernte Fernsehtechniker Adler aber wäre, wenn sich sein Gehalt tatsächlich auf 300.000 Euro beläuft, zumindest beim Gehalt in eine Liga aufgestiegen, in der sich laut Spiegel Online nur ein paar Dutzend Top-Manager tummeln. Das gehe aus einer vertraulichen internen Aufstellung vor, hieß es.

   Adler hatte alle Vorwürfe zurückgewiesen, inzwischen aber von einer Vertragsverlängerung abgesehen. Adler wollte ursprünglich über seinen 65. Geburtstag und damit über die bei Siemens geltende Altersgrenze hinaus verlängern.

   Kontakt zur Autorin: ursula.quass@wsj.com

   DJG/uqu/mgo

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   December 18, 2013 10:14 ET (15:14 GMT)

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